Tierschutz:Flugunfälle und Trockenheit machen Jungstörchen zu schaffen

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Die zwei etwa vier Wochen alten Jungstörche liegen flach geduckt im Nest. (Foto: Jens Büttner/dpa/Symbolbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Loburg (dpa/sa) - Die Trockenheit hat der diesjährigen Storchenpopulation in Sachsen-Anhalt zu schaffen gemacht. „Das Jahr hat gut begonnen, aber der Mai war schon sehr warm. Aufgrund der langen Trockenheit hat der Nachwuchs nachgelassen“, bilanziert der Geschäftsführer des Storchenhofes Loburg (Jerichower Land), Michael Kaatz. Das Problem sei, dass durch die geringe Feuchtigkeit wenig Nahrungstiere wie beispielsweise Regenwürmer vorhanden seien. Manche Jungstörche seien gestorben.

Rund 600 Storchenpaare habe es im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt gegeben. Auch 2023 werde voraussichtlich ein „mittleres Jahr“ mit einem etwa gleichbleibenden Niveau beim Bestand der Tiere, so der Storchen-Experte. Die ersten Zugvögel kehrten bereits im Januar und Februar aus wärmeren Gefilden wie Afrika zurück. Ab März brüten die Störche dann an möglichst hohen Stellen wie Türmen, Kaminen oder Masten.

Zurzeit sind einige Jungvögel bereits flügge und begeben sich auf erste Erkundungen, wie Kaatz berichtet. „Sie unternehmen erste Sprünge auf dem Nest“. Einige seien bereits weiter und machten Rundflüge, bevor sie wieder auf dem Nest landeten.

„Das ist jetzt eine der risikoreichsten Zeiten“, erläuterte Kaatz. Täglich gingen zurzeit Notrufe ein und Vogelschützer müssten verletzte Störche abholen. „Innere Blutungen, Hämatome, offene Verletzungen, Lungenrisse, Mehrfachbrüche“, das seien nur ein paar Beispiele, mit welchen Verletzungen ein Probeflug enden könne. Die Fluganfänger könnten schon Geschwindigkeiten von 40 km/h erreichen - mit dem Lenken klappe es aber oft noch nicht.

Ob Stromleitungen, Kunststoffseile oder schnell fahrende Autos - „die allermeisten Verletzungen resultieren aus Fallen, die wir Menschen gestellt haben“, kritisierte der Storchen-Schützer. „Wir Menschen sind die Hauptschuldigen und deswegen müssen wir helfen.“

Um mehr über das Verhalten und die Lebensweise der weiß-schwarz gefiederten Vögel zu erfahren, sind laut Kaatz in den neuen Bundesländern rund 1500 Störche, das sind etwa 20 Prozent, mit Beringungen versehen. Mit einer Beringung könne man etwa erfahren, welche Zugwege die Tiere wählten oder wie sehr sie in einem bestimmten Brutgebiet verwurzelt seien.

© dpa-infocom, dpa:230712-99-370696/2

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