Harare (dpa) – Sieben verwaiste und wieder aufgepäppelte Elefantenkinder sind in Simbabwe wieder in die Wildnis entlassen worden. Per Kran, Hebebühne und Schwertransport wurden die Dickhäuter von ihrer Pflegestation nahe der Hauptstadt Harare in das 1100 Kilometer entfernte Naturschutzgebiet Panda Masuie unweit der berühmten Victoriafälle im Westen des Landes gebracht. Das teilten der Internationale Tierschutz-Fond (IFAW) und die simbabwische Tierschutzorganisation „Wild is Life“ mit.
Die Elefanten - Moyo, Unity, Sally, Sienna, Bumi, Coco und Kururakura - waren als Babys oder Jungtiere aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet und in der von beiden Organisationen geleiteten Auffangstation „Zimbabwe Elephant Nursery“ gepflegt worden. Einige der Elefantenmütter seien von Wilderern getötet worden, andere seien aufgrund von Verletzungen oder Dürren gestorben, erklärte die Gründerin des Elefanten-Waisenhauses, Roxy Danckwerts.
Bis zur Auswilderung wurden die kleinen Elefanten demnach über Monate rund um die Uhr betreut und mit Spezialmilch ernährt. „Elefantenbabys sind bis zum Alter von zwei Jahren vollständig auf Milch angewiesen und können nicht allein überleben“, erläuterte Danckwerts.
Beobachtung geht weiter
Die Tiere trafen am Donnerstag wohlbehalten in dem 85.000 Hektar großen Reservat ein, wo bereits elf andere aufgepäppelte Elefanten leben. Diese sollen den Neuankömmlingen helfen, sich in der neuen Umgebung einzuleben. Der Prozess könne von mehreren Monaten bis zu einigen Jahren dauern, sagte Danckwerts. Bis dahin würden die Tiere täglich von Rangern betreut und beobachtet.
Einige ältere Dickhäuter seien bereits erfolgreich ausgewildert worden und streiften durch das nicht eingezäunte Schutzgebiet und auch durch angrenzende Reservate im benachbarten Botsuana und Mosambik. Seit 2014 hat die „Zimbabwe Elephant Nursery“ nach eigenen Angaben 46 verwaiste Elefantenkinder gerettet.
Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft afrikanische Savannenelefanten, deren Zahl in den vergangenen 50 Jahren um mindestens 60 Prozent sank, als „gefährdet“ ein. Aktuell leben noch etwa 415.000 der Tiere auf dem Kontinent, vor allem im südlichen Afrika.
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