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Tiere:Cites-Konferenz einigt sich auf Schutz für Hunderte Arten

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Panama-Stadt (dpa) - Am Ende der Weltartenkonferenz Cites in Panama herrscht gute Stimmung. Teilnehmer sprechen von historischen Ergebnissen. Die Vertreter von 184 Staaten beschließen nach zweiwöchigen Verhandlungen, dass Hunderte Wildarten, darunter Haie und viele Reptilien, künftig nur noch nachhaltig gehandelt werden dürfen.

"Die Welt braucht uns für ihren Erfolg. Unsere Krisen auf diesem Planeten können nicht angegangen werden, ohne zu erkennen, dass sie miteinander verbunden sind", sagte Cites-Generalsekretärin Ivonne Higuero am Freitag (Ortszeit) in der Abschlussrede. Wichtige Themen wie der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt waren Themen in vielen Diskussionen.

Die Cites-Konvention ist ein fast 50 Jahre altes Abkommen, das den globalen Handel mit gefährdeten Arten regelt. Der Handel wird strikt reguliert oder völlig verboten, um ihr Überleben in der Natur zu sichern. Etwa 38.000 Arten waren bereits gelistet.

Deutliches Zeichen gegen Plünderung

In Panama wurden nach Angaben der Organisation Pro Wildlife mindestens 470 weitere Arten geschützt, darunter rund 100 Haien- und Rochenarten. Fischerei-Nationen wie Japan scheiterten bei dem Versuch, den kommerziell wichtigen Blauhai von der Liste zu streichen.

Nach Einschätzung von Naturschützern setzte die Konferenz ein klares Zeichen zum Schutz der Wildarten. "Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so dürfen etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände dadurch nicht gefährdet sind", teilte die Umweltstiftung WWF mit.

Auch Reptilien und Amphibien waren große Gewinner. Das Handelsverbot für Elfenbein aus Stoßzähnen von Elefanten und Nashorn-Horn wurde zudem bestätigt. Tropische Baumarten und Medizinalpflanzen wurden zum ersten Mal unter Schutz gestellt.

"Diese wirklich guten Ergebnisse geben uns Rückenwind für die Verhandlungen auf der Weltnaturkonferenz in Montreal, die nächste Woche beginnt", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Die Naturschutzorganisation WWF kritisierte allerdings, dass manche Regeln erst nach bis zu 24 Monaten in Kraft treten. Sandra Altherr von Pro Wildlife prangerte die Rolle der EU bei den Verhandlungen an. "So gut die EU beim Schutz von Haien und Tropenhölzern war, so schlecht war sie bei vielen anderen, wie etwa bei Krötenechsen, Klappschildkröten und Glasfröschen, die für den europäischen Heimtiermarkt geplündert werden", sagte sie.

Die wichtigsten Entscheidungen der Konferenz in Panama waren:

© dpa-infocom, dpa:221125-99-665413/4

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