Antarktis:Der „Weltuntergangsgletscher“ ist stabiler als gedacht

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Der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis, aufgenommen im Jahr 2020. (Foto: David Vaughan/British Antarctic Survey/AP)

Seit Langem fürchten Forscher, dass der antarktische Thwaites-Gletscher in einer katastrophalen Kettenreaktion kollabieren könnte. Nun zeigt sich: Das ist unwahrscheinlich. Aber etwas anderes droht.

Von Benjamin von Brackel

Es beginnt mit einem Riss. Er breitet sich immer weiter durch die Eisplatte aus, die auf dem Meer aufliegt und von den Gletschern der Westantarktis gespeist wird. Irgendwann zerbricht das Schelfeis. Dann hinterlässt es hohe Eisklippen, die auf Fels gründen. Ohne ihre vormalige Stütze brechen sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammen, woraufhin die dahinterliegenden, noch höheren Eisklippen freistehen und ihrerseits in sich zusammenkrachen – in einer unaufhaltsamen Kettenreaktion, die sich landeinwärts immer weiter fortsetzt.

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