Teufelskärpfling im Death Valley:Der Fisch, der mitten in der Wüste lebt

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Der Teufelskärpfling hat es geschafft, eine der heißesten Wüsten der Welt zu durchqueren. Nur wie?

Von Larissa Tetsch

Mitten in einer der heißesten und trockensten Wüsten der Welt, im Death Valley in Nevada, lebt in einer Warmwasserquelle der Teufelskärpfling (Cyprinodon diabolis). Sein Vorkommen beschränkt sich auf das so genannte Teufelsloch, das nur über eine wenige Meter lange Felsspalte zugänglich ist.

Forscher fragen sich, wie es der Teufelskärpfling geschafft hat die Wüste zu durchqueren. (Foto: Olin Feuerbacher)

Die Lebensbedingungen dort sind alles andere als optimal. Das Wasser hat eine Temperatur von mehr als 30 Grad Celsius und die Nahrung ist knapp. Vor allem, wenn im Winter zwei Monate lang kein Sonnenlicht durch die enge Felsspalte dringt und das Algenwachstum stagniert. In den vergangenen 40 Jahren lebten in der Quelle zwischen 35 und 548 Exemplare des Teufelskärpflings, was den Fisch zu einer der seltensten Wirbeltierarten der Welt macht.

Bisher vermuteten Forscher, dass seine Vorfahren bereits vor zwei bis drei Millionen Jahren ins Death Valley gelangt sind, als es noch Flüsse und Seen in der heutigen Wüste gab, und dass die Fische nach dem Rückgang des Wassers als Relikte in den isolierten Quellen zurückgeblieben sind. Wissenschaftler der University of North Carolina haben das Erbgut des kleinen Fischs im Teufelsloch analysiert und mit dem von eng verwandten Arten verglichen, die in Gewässern der Umgebung des Death Valley leben. Demnach hat der Teufelskärpfling sein Loch frühestens vor 800 Jahren erreicht. ( Proceedings of the Royal Society B).

Das ist nun ein großes Rätsel: Irgendwie muss es der Fisch geschafft haben, mehrere Kilometer Wüste zu durchqueren. Möglicherweise füllten starke Regenfälle für kurze Zeit ausgetrocknete Flussläufe mit Wasser und schafften einen Reiseweg. Auch könnten Fischeier von Vögeln verschleppt worden sein. Für eine derart junge Art unterscheidet sich der Teufelskärpfling zudem auffallend stark von seinen nächsten Verwandten. Offensichtlich hat er sich ungewöhnlich schnell an seinen neuen Lebensraum angepasst.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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