Schweiß kühlt den Körper. Doch die Flüssigkeit kann noch mehr: Forscher der University of California in San Diego haben ein Tattoo vorgestellt, das Strom erzeugt, wenn der Träger schwitzt. Dazu trugen sie ein Enzym auf Klebefolie auf, mit dessen Hilfe kleine elektrische Spannungen entstehen können. Das Enzym benötigt dafür Milchsäuresalz, sogenanntes Laktat, das im Schweiß in geringen Konzentrationen gelöst ist. Die Enzyme nehmen Elektronen des Laktats auf und generieren so den Stromfluss.
Laktat ist für die Energiegewinnung im Körper wichtig, vor allem beim Sport. Die Forscher setzten deshalb Versuchspersonen mit dem Tattoo am Oberarm auf Fahrräder und ließen sie 30 Minuten bei steigender Intensität treten. Jetzt konnten die Tattoos mehr Strom erzeugen, weil der Körper zur Energiegewinnung bei zunehmender Belastung auch mehr Laktat bildet. Besonders stark stieg die Konzentration im Schweiß bei wenig trainierten und unsportlichen Probanden. Sie konnten deutlich mehr Strom erzeugen als Teilnehmer, die oft Sport treiben.
Bisher können die Tattoos, groß wie eine Münze, nur wenig Energie gewinnen. Mit größeren Tattoos könnten aber Uhren oder Pulsmessgeräte für Sportler ausreichend mit Strom versorgt werden. Das Fernziel der Forscher: Genug Schweißstrom zum Laden eines Handys.