Technik:"Mafia: Definitive Edition" ist ein spannendes Gangster-Epos

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Berlin (dpa/tmn) - Anarchie, Gewalt und brachiale Satire: Wer an Gangster-Spiele für Konsolen und PC denkt, dem fällt vermutlich die "Grand Theft Auto"-Serie ein, seit Jahren einer der Platzhirsche der Games-Welt.

Dass sich digitale Geschichten über Verbrecher und Verbrechen auch ganz anders erzählen lassen, zeigte aber schon 2002 das Spiel "Mafia". Mit seiner für damalige Verhältnisse toll erzählten Geschichte wurde das von Illusion Softworks in Tschechien entwickelte Spiel zu einem Geheimtipp. Und genau dieser Titel ist nun wieder da - als komplett runderneuerte "Definitive Edition".

Altes Drama in neuem Glanz

Technisch ist bei dem vom US-Studio Hangar 13 produzierten Remake kaum ein Stein auf dem anderen geblieben: Grafik, Steuerung, Zwischensequenzen und selbst die Sprachausgabe sind von Grund auf neu. An der Geschichte des Spiels hat sich dagegen nichts geändert - zum Glück, denn darin lagen und liegen die Stärken des Mafia-Epos.

Besonders originell ist die Geschichte freilich nicht. "Mafia" bedient sich mehr als großzügig bei "Der Pate" und anderen Film- und Buchklassikern des Genres. Spannend ist das Gangster-Drama trotzdem.

Im Mittelpunkt von "Mafia" steht Tommy Angelo, eigentlich nur ein eher mittelloser Taxifahrer in Lost Heaven, einer fiktiven US-Metropole zur Zeit der Prohibition, die offensichtlich Chicago nachempfunden ist. Mit dem organisierten Verbrechen hat Tommy nichts am Hut. Doch dann wird er eher durch Zufall zum Fluchtfahrer für Mafiosi und erhält ein Jobangebot, das er nicht ablehnen kann.

Fahren, ballern, lieben

Was darauf folgt, ist eine ernste, recht erwachsene Geschichte rund um Loyalität und Freundschaft, Korruption und Verrat, verteilt über mehrere Jahre. Auch Tommys Liebes- und Eheleben spielt eine Rolle. Das war im Jahr 2002 revolutionär und ist auch heute noch zumindest nicht alltäglich in der Spielewelt.

Weit weniger revolutionär ist das eigentliche Spielgeschehen: Je nach Kapitel muss Tommy mal schleichen, mal ballern, mal kämpfen - und vor allem viel Auto fahren, in Rennen und Verfolgungsjagden oder einfach nur von A nach B. Wichtig dabei: Auch wenn Lost Heaven so aussieht, ist die Stadt keine echte offene Spielwelt. Das nächste Ziel ist immer vorgegeben, Möglichkeiten zum freien Bewegen gibt es kaum.

In der Regel ist das aber auch kein Problem - dafür ist die Geschichte zu spannend erzählt, zu prachtvoll inszeniert und dank der neuen Technik auch nie zu altbacken. Dass "Mafia" im Kern schon fast 20 Jahre alt ist, merkt man dem Spiel fast nie an.

"Mafia: Definitive Edition" von 2K Games ist ab 18 Jahren freigegeben und für PC, Xbox One und Playstation 4 erhältlich. Der Preis liegt bei etwa 40 Euro. Für um die 60 Euro gibt es das Spiel als "Mafia Trilogy" im Set mit den zwei Nachfolgern, die ebenfalls überarbeitet wurden, im Vergleich zum ersten Teil allerdings nur sehr behutsam.

© dpa-infocom, dpa:201028-99-118794/2

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