Psychologie:Die Kraft des Tagträumens

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Gedankenkreisen kann sehr produktiv sein. (Foto: piranka/Getty Images)

Die Hälfte der wach verbrachten Zeit schweift das Denken ab. Dabei lernt und arbeitet es sich schlechter, das Risiko für Unfälle steigt. Doch in diesem Zustand entstehen auch eigene, spontane Inhalte. Welche Tricks für Geistesblitze sorgen.

Von Sebastian Herrmann

Das Brummen der elektrischen Zahnbürste fährt den Geist herunter. Den ganzen Tag hat ein ständiger Strom unzusammenhängender Gedanken von innen an die Schädeldecke geklopft. Als würden die Gedanken auf den Nervenbahnen Fangen und Verstecken spielen. Jetzt strömen die Neuronenimpulse zwar weiter durch das Bewusstsein, aber das abendliche Tagträumen mit Zahnbürste im Mund zeichnet nun eine Leichtigkeit aus, die am Schreibtisch in den Stunden zuvor gefehlt hatte. Statt sich gegenseitig aus dem Weg zu schubsen, nehmen die Gedanken nun einander an die Hand und winken freundlich, bevor sie wieder verblassen. Der Pfefferminzgeruch der Zahnpasta, das Brummen der Bürste und die mechanischen Putzbewegungen üben eine Wirkung aus, als seien sie Elemente einer Meditation. Die Aufgabe ist so wunderbar klar: Zwei Minuten auf dem Badewannenrand sitzen und bürsten, bis die Zahnbürste Vollzug meldet, Mund ausspülen, fertig, keine weiteren Fragen.

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