Kaum beachtete Archäologie in Südtirol:In Ötzis Schatten

Kaum beachtete Archäologie in Südtirol: Einst Nekropole, heute Neubaugebiet: die Ausgrabungsstätte im März 2023; hier werden Wohnungen für voraussichtlich 30 Familien errichtet.

Einst Nekropole, heute Neubaugebiet: die Ausgrabungsstätte im März 2023; hier werden Wohnungen für voraussichtlich 30 Familien errichtet.

(Foto: Jakob Wetzel)

In einem Dorf bei Bozen haben Archäologen einen Platz entdeckt, an dem die Menschen mehr als ein Jahrtausend lang ihre Toten bestatteten. Es ist nicht der einzige spektakuläre Fund in der Region. Doch die Schätze bekommt kaum jemand zu Gesicht.

Von Jakob Wetzel

Er habe sehr rasch erkannt, dass sie auf etwas Besonderes gestoßen waren, sagt Gino Bombonato. Über vier Jahrzehnte hinweg hatte der Archäologe in Südtirol bereits die Vergangenheit ausgegraben, doch der Boden in diesem Neubaugebiet war anders. "Es war einfach alles voll", sagt er. Schwarze Erde, Tausende Keramikscherben, Hunderte Metallspangen, Bruchstücke von Glasarmreifen, mehr als 80 goldene Ohrringe und dazu massenhaft verkohlte Knochenstücke, teils tierisch, teils von Menschen. Mit so vielen Funden hatte es der Archäologe zuvor nie zu tun.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMythologie
:Der Glaube an Hexen ist noch heute weitverbreitet

Schon im frühneuzeitlichen Europa wurden Zehntausende Menschen als vermeintliche Bösewichte getötet. Was steckt dahinter?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: