Studie:Mädchen fehlt es an weiblichen Vorbildern im MINT-Bereich

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Auch Mädchen interessieren sich zwar für naturwissenschaftliche und technische Themen, doch Vorurteile halten sie oft von einer Ausbildung oder von einem Stuidum im MINT-Bereich ab. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Fachkräfte werden überall gesucht. Im Bereich „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik“ (MINT) fällt die Arbeitskräftelücke aber besonders groß aus - auch weil es nicht gelingt, genügend Mädchen für das Thema zu gewinnen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Erfurt (dpa) - Mädchen haben in der Regel ein persönliches Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen, entscheiden sich dann aber mehrheitlich gegen eine Ausbildung oder Studiengang im Bereich „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik“ (MINT). Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der IU Internationale Hochschule in Erfurt, die nun zum Auftakt eines umfassenden Forschungsprojekts veröffentlicht wurde.

70 Prozent der in einer repräsentativen Umfrage angesprochenen Schülerinnen interessieren sich für MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), werden aber durch verschiedene Umstände abgeschreckt, ein MINT-Fach zu studieren oder eine Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen. So fühlen sich über 40 Prozent der jungen Frauen und Mädchen jedoch mit diesen Themen überfordert beziehungsweise finden den MINT-Bereich zu schwierig.

MINT ist mehr als Programmieren und Mathe

Die Weichenstellung gegen den MINT-Bereich habe auch mit Vorteilen zu tun, sagte Sibylle Kunz, Professorin für Medieninformatik an der IU Internationalen Hochschule: „Ein typisches Vorurteil ist, dass wir in MINT-Berufen ständig programmieren und unsere Mathe-Kompetenzen unter Beweis stellen müssen. MINT ist aber unglaublich vielfältig.“

Um etwas gegen eine Entscheidung gegen den MINT-Bereich zu tun, müsse man früh in der Schule ansetzen - etwa durch gendersensiblen Unterricht, der Mädchen und Jungen gleichermaßen anspreche, sagte Alexandra Wuttig, Kanzlerin der IU. „Vor allem braucht es dringend mehr weibliche Vorbilder aus dem MINT-Bereich, die jungen Frauen Mut machen.“ Vorbilder im direkten Lebensumfeld, wie Lehrerinnen und Lehrer sowie Familienmitglieder, aber auch aus der Wirtschaft, hätten großen Einfluss auf die spätere Studien- und Berufswahl.

In der Studie erklärte über ein Drittel der Befragten (34,1 Prozent), dass sie niemanden kennen, der oder die im MINT-Bereich arbeitet. Nur sehr wenige der Befragten haben Freundinnen oder weibliche Verwandte, die in MINT-Berufen arbeiten: Gerade einmal 9,9 Prozent haben eine Freundin, 8,2 Prozent gaben ihre Mutter oder Großmutter, 14,5 Prozent sonstige weibliche Verwandte an.

Orientierungsangebote und Gespräche im persönlichen Umfeld

Abhilfe schaffen könnten nach Einschätzung der Forscherinnen Orientierungsangebote für die Berufs- oder Studienwahl. 65 Prozent der Schülerinnen, die bereits Praktika absolviert oder in den Ferien gearbeitet haben, fänden dies nützlich. Fast ebenso beliebt (62,3 Prozent) sind Gespräche mit Freundinnen und Freunden, Familie oder Mentorinnen und Mentoren. Infoveranstaltungen wie Jobmessen, Girl's Day oder Thementage landeten mit 45 Prozent auf Platz drei. Ähnlich populär sind mit 43,5 Prozent digitale Infokanäle - vor allem Instagram, Facebook, TikTok - und firmeneigene Webseiten.

Die IU Internationale Hochschule ist eine staatlich anerkannte private Fachhochschule mit Sitz in Erfurt und 28 Standorten in Deutschland. Mit über 85 000 Studierenden ist sie seit 2021 die größte Hochschule in Deutschland.

© dpa-infocom, dpa:220905-99-635836/2

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