Psychologie:Ablenkung im Überfluss, Langeweile riesengroß

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Vor dem Überangebot an Unterhaltung hat manch einer schon kapituliert.
Vor dem Überangebot an Unterhaltung hat manch einer schon kapituliert. (Foto: South Agency/Getty Images)

Streaming, Musik, Podcasts, Social Media: Nie war es leichter, sich unterhalten zu lassen. Doch die Fülle an digitalen Medien scheint dazu zu führen, dass die Menschen sich immer mehr langweilen.

Von Sebastian Herrmann, München

Die Freude über den freien Abend verpufft im unübersichtlichen Angebot des Streamingportals. Der Plan war, einen Film anzusehen und sich auf angenehme Weise zu zerstreuen. Aber welcher von diesen unfassbar vielen Filmen soll es werden? Der Plan zerfasert in zähem Scrollen, weiter, immer weiter suchen, weil erstens nichts richtig überzeugt, zweitens das Angebot so groß ist, dass kaum etwas bekannt vorkommt, und drittens die kostbare Zeit nicht für einen nur mittelprächtigen Film vergeudet werden soll. Am Ende dieses prototypischen Abends ist die Zeit irgendwo im Handy verloren gegangen. Statt eines Films sind es lästige Kurzvideos geworden. Die Stunden auf dem Sofa enden in einer Mischung aus persönlicher Niederlage und quälender Langeweile – gute Nacht.

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