Süddeutsche Zeitung

Saturn:Ein Ozean unter der Kruste

Auf dem Saturnmond Enceladus könnte es ein unterirdisches Meer geben.

Von Robert Gast

Der Saturnmond Enceladus gilt als einer derjenigen Orte im Sonnensystem, an dem sich primitives außerirdisches Leben entwickelt haben könnte. Auf seiner Südhalbkugel gibt es Geysire, die immer wieder Wasserdampf und Eispartikel ins All pusten.

Forscher vermuten daher seit Längerem, dass es in dieser Region unterirdische, mit flüssigem Wasser gefüllte Kammern gibt. Nun präsentieren Wissenschaftler im Fachmagazin Icarus Hinweise, wonach es gleich einen mondumspannenden Ozean unter der Eiskruste geben könnte. Dafür sprechen Messdaten der Nasa-Sonde Cassini. Den Wissenschaftlern um Peter Thomas von der Cornell-Universität fiel auf, dass Enceladus auf seiner Bahn um den Saturn etwas hin und her schwankt.

Computersimulationen zeigten, dass sich dieses Taumeln besser erklären lässt, wenn sich unter einer etwa 30 Kilometer dicken Eiskruste eine ähnlich dicke Schicht aus flüssigem Wasser befindet. Weil Wasser anders als Eis oder Fels hin und her schwappen kann, wächst die Trägheit des Mondes und damit auch die Taumelbewegung. Unklar ist allerdings, woher die Wärme stammt, die den mutmaßlichen Ozean flüssig hält.

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Quelle:
SZ vom 17.09.2015
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