Süddeutsche Zeitung

Sonnenfinsternis:Gute Sicht im Süden, dichter Nebel im Westen

Die Sonnenfinsternis war vor allem im Süden Deutschlands gut zu beobachten. Im Norden und Westen hingegen trübte eine zähe Suppe den Blick auf das Ereignis.

Pech für Frankreich

In weiten Teilen Deutschlands haben Himmelsgucker am Freitag den Beginn der partiellen Sonnenfinsternis verfolgen können. Vor allem in der Mitte und im Süden herrschten gute Beobachtungsbedungungen, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach sagte.

In Westen und Nordwesten hingehen registrierten die Meteorologen zähen Hochnebel, der vielerorts den Blick auf die Sonne versperrte. Von "dicker Suppe" berichteten Schaulustige in Essen, Düsseldorf, Bonn oder im Nationalpark Eifel auf Twitter. Im Osten und Nordosten zogen zwar Wolken auf, dennoch war mancherorts die Verfinsterung zu beobachten. In Frankreich versperrten dichte Wolkenfelder und Dunst den meisten Franzosen die Sicht auf die Sonnenfinsternis. Über Paris und den meisten Teilen des Landes war das astronomische Spektakel nicht wahrnehmbar.

Sehr gut zu sehen war die Sonnenfinsternis auf den Färöern. Dort wurde es kurzzeitig komplett dunkel:

Der Esa-Satellit Proba-2 umkreist die Erde in einer Höhe von 820 Kilometern. Von dort aus beobachtete er die Passage des Mondes vor der Sonne. In dieser Entfernung dauert das Spektakel nur einige Sekunden:

Die Nasa hat den Verlauf der Finsternis auf einer Karte eingezeichnet. Der Weg der totalen Finsternis verlief direkt über den Nordpol:

In Deutschland hatte die Sonnenfinsternis gegen 9:30 Uhr begonnen. Der Mond schob sich vor die Sonne und verdeckte nach und nach immer größere Teile der Sonnenscheibe - je nach Standort in Deutschland zwischen 65 und gut 80 Prozent. Um kurz vor zwölf Uhr näherte sich die partielle Eklipse in Deutschland ihrem Ende. Wegen des seltenen Naturereignisses boten zahlreiche Volkssternwarten in Deutschland Beobachtungsveranstaltungen an.

Stromnetz bleibt stabil

In den deutschen Stromnetzen kam es während der Sonnenfinsternis laut Netzbetreiber 50Hertz nicht zu den befürchteten Störungen. Weil der Mond sich vor die Sonne schiebt, geht der Anteil von Sonnenstrom rapide zurück. "Wir sind sehr nah an der Prognose. Keiner der Netzbetreiber hat im Moment ein Problem", sagte der Geschäftsführer Dirk Biermann am Freitagvormittag in Berlin. Die Ingenieure müssten vorsorglich nur "minimale Eingriffe" vornehmen, um das Stromnetz stabil zu halten. Die Situation sei dennoch einzigartig, weil die Photovoltaik-Leistung massiv einbreche.

Kurz nach dem Ende der Sonnenfinsternis steigt die Solarleistung dann von etwa 7500 auf 22 000 Megawatt an.

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