Sommer 2011:Trüb und deutlich zu nass

Natürlich haben wir es längst gewusst - aber nun ist es amtlich: Das Sommerwetter war tatsächlich schlecht. Es fielen deutlich mehr Niederschläge als erwartet; die Sonne schien seltener als im Klimamittel.

Christopher Schrader

Der verbreitete Eindruck, der Sommer 2011 sei auf einen Dienstag gefallen, ist offenbar nicht ganz falsch. "Schönwetterperioden blieben selten und beschränkten sich meist nur auf wenige Tage", bilanziert jetzt der Deutsche Wetterdienst die Monate Juni, Juli und August.

Dunkle Herbstwolken an der Ostsee

Nicht nur unser Eindruck: Der meteorologische Sommer in Deutschland war tatsächlich nass und  trüb.

(Foto: dpa)

Demnach war der meteorologische Sommer in Deutschland sehr nass und ziemlich trüb, aber zumindest etwas wärmer als das aus den Jahren 1961 bis 1990 errechnete Klimamittel.

In jener Zeit war der Sommer durchschnittlich 16,3 Grad Celsius warm, dieses Jahr 16,8 Grad - und damit aber ein ganzes Grad kühler als die in vielen Köpfen am besten verfügbare Referenz, der Sommer 2010.

Die Statistik von Regen und Sonnenschein verstärkt den Eindruck, es habe für Freibadfreunde viel schlechtes Wetter gegeben. Es fielen ein Viertel mehr Niederschläge als erwartet (und noch einmal mehr als im nassen Sommer 2010); die Sonne schien seltener als im Klimamittel (und volle 114 Stunden kürzer als 2010).

Diese Bilanz hat der Sommer vor allem dem in jeder Hinsicht miesen Juli zu verdanken. Der Juni war warm aber sonst normal, im August kamen zur erhöhten Temperatur verstärkte Niederschläge. An vielen Stationen wurden neue Regenrekorde registriert.

Seinen Charakter zeigte der Sommer 2011 besonders im Norden und Osten. Schleswig-Holstein war das kälteste Bundesland, Mecklenburg-Vorpommern das nasseste, Bremen das trübste, Berlin und Brandenburg aber erreichten die Plätze eins und zwei der Temperaturstatistik.

Rheinland-Pfalz war das trockenste und Sachsen das sonnenscheinreichste Land. In Bayern war es kühl, eher feucht und im Vergleich zu anderen Regionen relativ sonnig.

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