Wollte man den Mythos eines Monsters schaffen, müsste man bei der Wahl seines Lebensraums bestimmte Voraussetzungen berücksichtigen. Man sollte es in einem möglichst nicht oder wenig erschlossenen Gebiet ansiedeln.
In Ermangelung an Fotos versuchen manche Menschen, den Todeswurm auf andere Weise darzustellen. Sieht so der Allghoi Khorkhoi aus - wenn es ihn denn gibt?
(Foto: Zeichnung: Pieter Dierkx)Gut ist es, wenn die wenigen Einheimischen die Existenz von Wesen mit übernatürlichen oder unerklärlichen Eigenschaften bereitwillig akzeptieren. Und idealerweise gibt es bereits halbwegs passende Legenden, die belegen, dass die Ungeheuer schon seit Generationen bekannt sind.
Eine Region, die sich da anbietet, ist die Wüste Gobi in Zentralasien, ein riesiges Gebiet zwischen dem Altai-Gebirge und der Mandschurei. Die Fläche der insbesondere von mongolischen Nomaden bewohnten Gobi beträgt mehr als eine Million Quadratkilometer. Deshalb ist es sicher auch kein Zufall, dass hier tatsächlich ein gefährliches Monster leben soll: der mongolische Todeswurm Allghoi Khorkhoi.
Ausführlich beschrieben hat ihn 1996 der tschechische Monstersucher Ivan Mackerle in Fate vor, einem Magazin, dass sich mit unerklärlichen Phänomenen beschäftigt.
"Dick wie der Arm eines Mannes"
Demnach soll das Tier "ein wurstförmiger Wurm" sein, "über einen halben Meter lang und dick wie der Arm eines Mannes, so dass er dem Darm einer Kuh ähnelt. (...) Es ist schwer, seinen Kopf vom Schwanz zu unterscheiden, weil er weder sichtbare Augen noch Nasenlöcher hat und keinen Mund.
Er ist dunkelrot, wie Blut oder Salami. Er lebt in einsamen Sanddünen und in den heißen Tälern der Wüste Gobi (...) Er kommt nur nach Regen hervor, wenn der Boden feucht ist. Er ist gefährlich, da er Menschen und Tiere augenblicklich aus einer Distanz von mehreren Metern töten kann".
Die Methode, mit der der Wurm seine Opfer angeblich umbringt, ist extrem bizarr und physikalisch kaum vorstellbar: So sollen auf der Haut des Tieres Blasen entstehen, die platzen und tödliche Säure verspritzen. Außerdem kann der Wurm angeblich elektrische Schläge austeilen. Insbesondere im Juni und Juli wollten Augenzeugen die Tiere beobachtet haben.
Es war nicht das erste Mal, dass der Westen von dem Tier hörte. Bereits 1926 hatte der US-Paläontologe Roy Chapman Andrews in seinem Buch "On The Trail Of Ancient Man" (Deutsch: "Dinosaurier in der Wüste Gobi") auf das Tier hingewiesen. Andrews, eine Art Indiana Jones und Direktor des American Museum of Natural History in New York, hatte während Ausgrabungen in der Gobi von Einheimischen Berichte über einen tödlichen Wurm gehört.
Der Wissenschaftler war nicht überzeugt von dessen Existenz, zumal niemand das Tier selbst gesehen hatte. Immerhin beschrieben alle das Tier mit dem Namen Allergorhai-horhai auf die gleiche Weise.