Katzen, die nicht fressen wollen, sind echte Problemfälle. Dass diese Tiere in Hungerstreik treten, ist gar nicht so selten. Manche Katzen sind beim Futter derart unflexibel, dass sie konsequent die Nahrungsaufnahme verweigern, wenn sie nicht ihre Lieblingsspeise bekommen. Andere werden zum Suppenkasper, weil ein neuer Mitbewohner eingezogen ist, weil sie in die Tierklinik mussten oder weil ihre Besitzer verreist sind.
Eine solche Nulldiät ist für Katzen sehr gefährlich. Als strenge Fleischfresser haben sie einen schnellen Stoffwechsel. Kommt eine Weile lang kein Futternachschub, werden sofort Fettreserven mobilisiert. Je dicker die Katze ist, desto intensiver greift der Körper auf die Reserven zurück. Doch mit den plötzlich anfallenden Fettmengen kommt die Leber nicht zurecht. Sind ihre Kapazitäten erschöpft, lagert sie das Fett einfach nur noch ein - es entsteht eine Fettleber.
Betroffene Katzen verlieren dauerhaft den Appetit und darum schnell an Gewicht, sie erbrechen oft und haben gelb gefärbte Schleimhäute. Dann hilft nur noch viel füttern. In leichten Fällen sind appetitsteigernde Medikamente sinnvoll. Wenn es gelingt, dass das kranke Tier zwei Drittel seines Bedarfs verspeist, steigt die Überlebensrate auf 60 Prozent. In schweren Fällen müssen die Tiere künstlich über eine Magensonde ernährt werden. Wer eine wählerische Katze hält, ist also gut beraten, ihre Futterwünsche bestmöglich zu erfüllen.
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