Heimwerkertätigkeiten wecken die Stimmen im Kopf. Ist eine Aufbauanleitung im Spiel, etwa für fahrlässig erworbene Möbelstücke, gilt das erst recht. Dann nämlich handelt es um eine "kognitiv fordernde Aufgabe", wie Psychologen sagen würden, und da braucht es ein Ventil. Sobald der Heimwerker also die Einzelteile des zu errichtenden Produkts sortiert hat - die langen Schrauben hier, die kurzen da, die komischen dort -, formen die Lippen ein tonloses "So!", die Universalsilbe, um einen Beginn zu signalisieren. Langsam differenziert sich das stille Selbstgespräch dann aus, Silben werden zu Sätzen. Wie ein Moderator kommentiert der Inbusschlüsselhalter nun in Gedanken jeden Schritt seiner Tätigkeit. Er beginnt, die Konstrukteure des Produkts zu beschimpfen ("Was habt ihr euch dabei gedacht, ihr Deppen!?"), ermahnt sich selbst ("Jetzt pass halt auf, du Hirsch!") oder äußert Erleichterung ("Na endlich, geht doch"). Mal geschieht das stumm, mal sind die Sätze zu hören.
Psychologie:"Jetzt pass halt auf, du Hirsch!"
War rechtsrum nun auf oder zu? Viele Heimwerker sprechen zumindest im Kopf mit sich selbst.
(Foto: imago stock&people)Selbstgespräche zu führen, ist eine grundmenschliche Eigenart und eine offenbar nützliche Schrulle: Sie kann dabei helfen, die Leistung zu steigern.
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