Schweinegrippe in Mexiko:Das Leben steht still

Schulen und Kindergärten sind geschlossen, Straßen wie leergefegt - das soll sich in Mexiko nun bald wieder ändern. Denn dort glaubt man den Höhepunkt der Schweinegrippe-Epidemie überstanden zu haben.

Merlin Scholz

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So unbelebt wie auf dieser Straße im Ferienort Cancun soll es in Mexiko nicht mehr lange aussehen. Nach tagelangem Stillstand infolge der grassierenden Schweinegrippe will das Land das öffentliche Leben wieder normalisieren.

Schulen und Kindergärten waren seit Tagen geschlossen - nun sollen sie schrittweise wieder geöffnet werden. Auch an Universitäten soll wieder gelehrt werden.

Zuvor hatte die Regierung als Maßnahme gegen die Schweinegrippe nicht nur alle Schulen und Universitäten geschlossen, sondern auch eine mehrtätige Schließung aller Unternehmen angeordnet, deren Waren oder Dienstleistungen für die Versorgung der Allgemeinheit nicht unbedingt notwendig sind. Auch möglichst viele Regierungsangestellte sollten zu Hause bleiben.

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Und sah es seit dem Ausbruch der Schweingrippe in Mexiko aus: Durch die Schließung der meisten Unternehmen hofft die Regierung, den Zyklus der Reproduktion des gefährlichen Schweinegrippe-Virus zu unterbrechen, der von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. In Mexiko-Stadt werden zudem Busse besonders gründlich gereinigt und desinfiziert.

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Ein wichtiges Utensil, um die akute Ansteckungsgefahr zu mindern, sind zudem die blauen und weißen Mundschutze. Menschen stehen Schlange vor einer Drogerie in Mexiko-Stadt, um sich mit Schutzmasken einzudecken. Die Opferzahlen in dem lateinamerikanischen Land sollen jedoch deutlich niedriger liegen, als zunächst angenommen.

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Die Masken sind wahrscheinlich die zur Zeit beliebteste Kaufware in Mexiko. Mittlerweile ist ein regelrechter Schwarzmarkthandel mit Mundschutzmasken entstanden, der die Angst der Bevölkerung vor Ansteckungen auszunutzen versucht.

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Schwarzer Humor trotz der allgegenwärtigen Grippegefahr. Dieser Mann hat seinen Gesichtsschutz mit einem Haifischmaul verziert.

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Die Geschäfte laufen schlecht. Händler, die keine Schutzmasken oder Lebensmittel im Angebot führen, haben dieser Tage kaum Kundschaft. Aus Angst vor der Schweinegrippe bleiben die meisten Bewohner des Landes in ihren Wohnungen. Diese Buchhandlung in der Hauptstadt versucht mit einem "Schweinegrippen-Rabatt" Kunden zu locken.

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Eine Straßenhändlerin bleibt auf ihrer Ware, handgemachten Körben, sitzen. Mittlerweile haben die meisten Geschäfte rund um Mexiko-Stadt geschlossen.

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Die Paseo de la Reforma ist normalerweise eine der meistbefahrensten Straßen von Mexiko-Stadt. In Zeiten der Schweinegrippe hat sich das Verkehrsaufkommen hier deutlich verringert.

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Auch die U-Bahn der mexikanischen Hauptstadt, hier an der Station Pino Suárez, wirkt dieser Tage vergleichsweise verlassen. Für gewöhnlich transportiert sie täglich knapp vier Millionen Menschen.

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Sportveranstaltungen sind ebenfalls von den Auswirkungen der Epidemie betroffen. Hier betritt Guillermo Ochoa, Torwart der Fußballmannschaft América aus Mexiko-Stadt, mit einem Mundschutz das berühmte Aztekenstation. Das drittgrößte Fußballstadion der Welt bietet Platz für knapp 105.000 Zuschauer.

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Aufgrund der Schweinegrippe wurde die Begegnung der mexikanischen Erstligamannschaften América und Tecos UAG zum Geisterspiel. Nur Offizielle hatten Zutritt zur Arena. Wegen dem gefährlichen Erreger sollen am kommenden Wochenende nun sogar alle Spiele der höchsten vier Fußball-Ligen in Mexiko unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden.

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Überfüllt sind dagegen die Wartezimmer der Krankenhäuser, wie hier im Marine-Krankenhaus in Mexiko-Stadt. Alle Menschen, die die typischen Symptome der Schweinegrippe wie Fieber oder Gliederschmerzen beklagen, sind angehalten, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen.

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An Flughäfen, wie hier im Badeort Cancún, werden Passagiere bei ihrer Ankunft darüber informiert, wie sie sich zu verhalten haben, um eine Ansteckung mit dem Schweinegrippe-Virus zu vermeiden.

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Derweil machen sich in der Bevölkerung erste Unmutsäußerungen gegen die lokalen Politiker breit. In einem Arbeiterviertel von Mexiko-Stadt beklagten Demonstranten am Montag auf Plakaten die mangelhafte Wasserversorgung. Viele Menschen müssen seit Tagen mit wenig Trinkwasser auskommen. Der Wassermangel ist zwar typisch für das Ende der Trockenzeit im mexikanischen Frühling, in dieser Zeit aber besonders prekär. Denn je geringer die Hygienestandards sind, desto besser können sich die Erreger ausbreiten .

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Die Flucht vor dem Virus: Hunderte Menschen bitten vor dem Grenzübergang in Ciudad Juarez um Einlass in die USA. Mittlerweile geht auch in den Vereinigten Staaten die Angst vor einer Epidemie um. Mehr als 40 Amerikaner sollen bereits an der Schweinegrippe erkrankt sein. Ein 23 Monate altes Kind aus Texas ist bereits daran verstorben.

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Auch die zahlreichen Journalisten, die vor Ort berichten, müssen sich vor einer möglichen Ansteckung schützen, wie diese Reporterin während einer Pressekonferenz von Marcelo Ebrard, dem Bürgermeister von Mexiko-Stadt.

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Das öffentliche Leben in Mexiko steht fast kompett still. Viele Kaufhäuser, Restaurants, Kinos oder Cafés sind wie ausgestorben oder haben geschlossen, wie diese Starbucks-Filiale am internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt.

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Kellner in einem Restaurant in Condesa, einem sonst populären Ausgehviertel von Mexiko-Stadt, räumen Stühle und Tische zusammen. Die Gastronomie des Landes hat aufgrund der Schweinegrippe erhebliche finanzielle Einbußen zu verzeichnen.

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Nach Schätzungen der örtlichen Handwerkskammer kosten die Schließungen von zahlreichen Einrichtungen des öffentlichen Lebens die Hauptstadt jeden Tag mindestens 57 Millionen Dollar. Auch diese Imbissbudenbetreiber in einer Markthalle in Mexiko-Stadt warten vergeblich auf Kundschaft.

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Auch Schulen und Kindergärten bleiben auf Anweisung der mexikanischen Behörden mindestens bis zum Wochenende geschlossen. Schilder an den Toren der verriegelten Schulen wie hier in Mexiko-Stadt informieren Eltern und Kinder über den weiteren Verlauf der Maßnahmen.

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In Zeiten der Angst suchen viele Mexikaner ihre Hoffnung im Glauben. 87,5 Prozent der Bevölkerung des Landes sind katholisch getauft. Am Sonntag veranstalteten Gläubige eine Prozession durch die Straßen von Mexiko-Stadt.

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Die Prozessionsteilnehmer tragen eine Jesus-Statue mit besonderer Bedeutung. Der "Senor de la Salud" ("Herr der Gesundheit") hatte zuletzt im Jahr 1691 die Kathedrale von Mexiko-Stadt verlassen - während einer Pockenepidemie.

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Mit Mundschutz vermummte Gläubige beten am Sonntag in der vergleichsweise leeren Kathedrale in Mexiko-Stadt. Mittlerweile sind auch die meisten Kirchen geschlossen.

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Auch die vielen Touristen, die in Mexiko von der Schweinegrippe überrascht wurden, wagen sich nur noch mit Mundschutz auf die Straßen, wie diese französischen Reisenden am Zócalo, dem Hauptplatz von Mexiko-Stadt.

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Die beliebten Doppeldeckerbusse, die für Stadtrundfahrten in Mexiko-Stadt eingesetzt werden, sind ebenfalls merkbar leerer als gewöhnlich. Die Gesundheitskommission der Europäischen Union hat mittlerweile dazu aufgerufen, Reisen nach Mexiko - wenn möglich - zu verschieben.

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Auch die Strände des Landes sind angesichts der Epidemie wie ausgestorben. Eine Frau mit Schutzmaske spaziert ganz alleine über den sonst oft überfüllten Strand von Acapulco.

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Eine kleine Aufheiterung in Zeiten der Angst vor Ansteckung und Tod: Ein Straßenmusiker versucht die wenigen Passanten in Mexiko-Stadt mit seiner Gitarre aufzumuntern, wenngleich der blaue Mundschutz jede Form von Fröhlichkeit im Keim zu ersticken scheint.

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(sueddeutsche.de/mes)

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