Der Amerikanische Schwarzbär (Ursus americanus) lebt zu Unrecht in dem Ruf, ein menschenfressendes Raubtier zu sein. Dies berichten Verhaltensforscher um Stephen Herrero im Fachblatt Journal of Wildlife Management (online).
Den Biologen zufolge kamen in den vergangenen 110 Jahren nur 63 Menschen durch Überfälle dieser Bären ums Leben. Die weitaus meisten Begegnungen zwischen den Tieren und Menschen verliefen hingegen folgenlos. Schwarzbären seien also nur ein geringes Risiko, so die Forscher.
Sie räumten zudem mit einem weiteren Vorurteil auf: Die stärkste Bedrohung gehe nicht von Muttertieren aus. In 81 Prozent der Fälle ereigneten sich die Übergriffe vielmehr durch Männchen, die auf der Jagd waren und sich vom Menschen gestört fühlten.
In anderen der untersuchten Fälle weckten spielende Kinder offenbar den Beutetrieb der Tiere. Der Schwarzbär ist vor allem in Nordamerika heimisch; in Europa kommt er nicht vor.