ArchäologieStammen die ältesten Speere der Welt von Neandertalern?

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Die Speere von Schöningen wurden wohl für die Jagd auf Wildpferde verwendet. In dieser Aufnahme wurden Fragmente zeichnerisch ergänzt.
Die Speere von Schöningen wurden wohl für die Jagd auf Wildpferde verwendet. In dieser Aufnahme wurden Fragmente zeichnerisch ergänzt. (Foto: Volker Minkus, Matthias Vogel, Dirk Leder (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege))

Forscher haben die weltberühmten Schöninger Speere neu datiert und argumentieren nun, sie seien viel jünger als bislang gedacht. Was ist dran an der Analyse?

Von Jakob Wetzel

Sie gelten als die ältesten vollständig erhaltenen Holzwaffen der Menschheitsgeschichte: neun rund zwei Meter lange Speere, gefunden in den Neunzigerjahren im Braunkohle-Tagebau Schöningen nahe Braunschweig. Sie stammten von Frühmenschen der Art Homo heidelbergensis, Vorläufern der Neandertaler, heißt es. Vor etwa 300 000 Jahren hätten diese mit den Speeren an einem Seeufer gemeinschaftlich Wildpferde gejagt. Zumindest lagen neben den Speeren die Reste von einigen Tieren im Boden, dazu Wurfhölzer und Werkzeuge aus Feuerstein. Die Schöninger Speere sind ein außergewöhnliches Zeugnis dessen, wozu diese Menschenart bereits in der Lage gewesen ist.

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