Schnelle Wissensnachrichten:Gähnende Leere zwischen den Ringen des Saturn

Die Raumsonde Cassini untersucht das Innerste der Saturnringe und in Dänemark kehren die Wölfe zurück. Die Wissensnachrichten der Woche.

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"Große Leere" zwischen Saturn und seinen Ringen

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Quelle: NASA

Die seit Jahren um den Saturn kreisende Nasa-Raumsonde Cassini nähert sich dem furiosen Finale ihrer Mission. Auf Spiralbahnen wird sie den Ringplaneten in den kommenden Wochen zunehmend eng umrunden, und schließlich auf dessen Oberfläche stürzen. Dabei kommt sie dem Saturn näher denn je und wird sowohl Fotos als auch Daten aus kürzesten Distanzen liefern.

Bereits beim ersten Flug vor wenigen Tagen durch den etwa 2000 Kilometer breiten Bereich zwischen Saturn und dessen innersten sichtbaren Ringen zeigte die Sonde Erstaunliches: eine "große Leere", wie die Nasa-Wissenschaftler es beschreiben. Tatsächlich hatten Astrophysiker erwartet, im Innersten des Ringsystems eine Menge Staub zu finden. Doch Cassinis Messungen zeigen, dass dieser Bereich um Saturn frei von Staub und sonstiger Materie ist.

Quert Cassini die sichtbaren Ringe, misst die Sonde Hunderte von Staubteilchen pro Sekunde, die wie das Knacken eines Geigerzählers hörbar gemacht werden. Als Cassini durch den innersten Bereich der Ringe flog, knisterte fast nichts. Dem Rätsel soll nun genauer auf den Grund gegangen werden: 21 Mal wird die Sonde noch durch das Ringsystem tauchen.

Marlene Weiß

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Wölfe kehren nach Dänemark zurück

Gray Wolf

Quelle: AP

Durch Dänemark streift erstmals seit mehr als 200 Jahren wieder ein freilebendes Wolfsrudel. Wie der Guardian berichtet, wurde kürzlich ein weiblicher Wolf in Dänemark gesichtet. Männliche Tiere werden bereits seit 2012 beobachtet.

Nun sei zu erwarten, dass das Rudel dieses oder nächstes Jahr Nachwuchs bekommt, sagte Peter Sunde, ein Forscher an der Universität Aarhus. DNA-Analysen ergaben laut Guardian, dass die Wölfin aus der Nähe von Berlin stammt und 500 Kilometer Richtung Norden gewandert ist.

In Deutschland leben seit dem Jahr 2000 wieder Wölfe. 2016 wurden 46 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und vier Einzelgänger im Bundesgebiet gezählt.

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Antarktis-Schelfeis droht auseinanderzubrechen

Handout photo of an oblique view of a massive rift in the Antarctic Peninsula's Larsen C ice shelf is shown in Antarctica

Quelle: REUTERS

In der Antarktis könnte in Kürze ein riesiger Block vom Schelfeis getrennt werden. Der Riss, der sich seit mehreren Monaten durch das Larsen-C-Schelfeis frisst, hat sich zwar nicht verlängert. An seiner Kante ist allerdings ein neuer Bruch entstanden, der sich rapide der Küste nähert, wie britische Forscher berichten.

Damit droht ein Zehntel der Larsen-C-Platte abzubrechen. Die Größe des Bruchstücks entspräche der zehnfachen Fläche des Bodensees.

Für den Meeresspiegel hätte das Bröckeln des Eises keine unmittelbaren Konsequenzen. Aber die Form der Antarktis würde sich verändern. Näher als je zuvor seit Beginn der Beobachtungen dürfte die Eiskante dann am Festland der Antarktis liegen.

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Parasiten machen Forellen zu leichter Beute

Ospreys Return To Scotland For The Summer

Quelle: Getty Images

Ein parasitischer Saugwurm beeinflusst das Verhalten von Regenbogenforellen und sorgt dafür, dass die Fische leichter gefressen werden, berichten Biologen im Fachblatt Behavioral Ecology and Sociobiology.

Der Parasit Diplostomum pseudospathaceum kann die Augen von Regenbogenforellen infizieren. Ein Team um den russischen Biologen Mikhail Gopko beobachtete in Experimenten, dass infizierte Forellen ihr Verhalten ändern: Die Fische zappeln dann aktiver im Wasser herum und halten sich näher an der Wasseroberfläche auf. Auf simulierte Angriffe von Raubvögeln reagierten die infizierten Forellen auch weniger geschickt als gesunde Artgenossen.

Die Forscher schließen daraus, dass der Parasit seinen Wirt verwundbarer gegenüber Angriffen aus der Luft macht. Das hilft wiederum dem Wurm selbst, der sich im Verdauungstrakt von Vögeln vermehrt und über den Kot wieder ins Wasser gelangt. Die Biologen stellten in dem Experiment fest, dass der Wurm den Zeitpunkt der Verhaltensänderung genau steuert. Erst wenn der Parasit selbst reif genug ist, um sich selbst fortzupflanzen, ändert sich das Verhalten der Forellen. Mit unreifen Parasiten infizierte Forellen verhielten sich dagegen deutlich geschickter.

Christoph Behrens

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Neues Solarflugzeug hebt ab

Test pilot takes off for a test flight of the SolarStratos aircraft in Payerne

Quelle: REUTERS

Eine Gruppe aus der Schweiz hat den ersten Testflug eines neuen solarbetriebenen Flugzeugs absolviert. Pilot Damian Hirschier habe bei idealen Bedingungen am Freitagmorgen in niedriger Höhe einen siebenminütigen Flug mit der SolarStratos absolviert, teilte das Team mit.

Die Entwickler wollen mit dem Solarflugzeug die Stratosphäre erreichen. Der Chef des SolarStratos-Projekts, Raphael Domjan, will das 25 Meter breite zweisitzige Flugzeug, das mit Solarpaneelen bedeckt ist, bis zum Jahr 2019 auf eine Höhe von mehr als 24 000 Metern bringen. Kerosin-betriebene Flugzeuge fliegen in deutlich niedrigeren Höhen. Mit dem Versuch will Domjan demonstrieren, dass es mit derzeit verfügbarer Solartechnik möglich ist, "das zu übertreffen, was fossile Treibstoffe bieten".

Der Jungfernflug von SolarStratos gelang auf dem Flugfeld Payerne im Westen der Schweiz. Dort hatte ein anderes experimentelles Flugzeug, Solar Impulse, viele seiner Testflüge absolviert, bevor es im vergangenen Jahr die Erde umrundete.

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Maulwürfe - Sternmull

Quelle: Kenneth Catania/dpa

Ein gruseliger Maulwurf mit erstaunlichen Fähigkeiten, Ziegelsteine auf dem Mars - und Menschen mit Zahnschmerzen: Die Wissensnachrichten der vergangenen Woche finden Sie hier.

© Sz.de/beu/AFP/chrb
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