Schmetterlinge:Sehen und gesehen werden

Schmetterlinge: Der Kolibrifalter hat eine besonders hohe Anzahl an verschiedenen Fotorezeptoren.

Der Kolibrifalter hat eine besonders hohe Anzahl an verschiedenen Fotorezeptoren.

(Foto: Kazuo Unno)

Das Auge des Kolibrifalters hat fünfzehn verschiedene Fotorezeptoren. Forscher rätseln, wofür er die braucht.

Von Christian Endt

Dieser Schmetterling sieht nicht nur gut aus, er kann auch gut sehen: Forscher haben beim Kolibrifalter Graphium sarpedon eine rekordverdächtige Anzahl verschiedener Fotorezeptoren gefunden. Bisher lag der Rekord in der Insektenwelt bei neun Sehzell-Typen. Der Kolibrifalter hat fünfzehn, berichten japanische Wissenschaftler nun in der Fachzeitschrift Frontiers in Ecology and Evolution. Fotorezeptoren sind Sinneszellen, die einfallendes Licht in elektrische Signale umwandeln. Es gibt verschiedene Typen, die je für einen Teil des Farbspektrums zuständig sind. Es ist bekannt, dass Schmetterlinge und Falter eine hoch entwickelte Farbwahrnehmung haben. Trotzdem sei es "wirklich verblüffend", gleich fünfzehn verschiedene Rezeptoren zu finden, sagt Kentaro Arikawa, Hauptautor der Studie. Das menschliche Auge kommt mit drei zurecht und kann damit Millionen von Farben unterscheiden. Die Forscher vermuten, dass der Kolibrifalter nur vier der Sehzellen für das reguläre Sehen benötigt, darunter eine zum Erkennen von UV-Licht. Wofür die übrigen elf gut sind, bleibt rätselhaft. Denkbar sei, dass sich mit ihnen schnell vorbeifliegende Objekte identifizieren lassen, so die Insektenforscher.

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