Schädelkult-Ausstellung:Die Verehrung der Totenköpfe

Gruselig und spannend: Mehr als 300 Schädel aus aller Welt sind im Museum Weltkulturen der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen ausgestellt. Die Schau "Schädelkult" widmet sich der Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen.

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Ausstellung 'Schaedelkult - Kopf und Schaedel in der Kulturgeschichte des Menschen' in Mannheim

Quelle: dapd

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Gruselig und spannend: Mehr als 300 Totenköpfe aus aller Welt sind im Museum Weltkulturen der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen ausgestellt. Die Schau "Schädelkult" ist weltweit die erste, die sich der Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen widmet. Den zehntausende Jahre alten Schädel eines Neandertalers können Besucher genauso betrachten wie neuere verzierte Exemplare aus Europa, Südamerika, Asien und Afrika.

Ausstellung Schädelkult

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Die Ausstellung stellt unter anderem die Themen Hirnforschung, Kriminaltechnik und Totenverehrung in den Mittelpunkt. 

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Ausgestellt sind neben prominenten Präparaten, wie dem Schädel des französischen Philosophen René Descartes (1596-1650), auch diese Trophäenschädel der Dayak von der Insel Borneo im Indonesischen Archipel. Einige Stämme praktizierten die Kopfjagd. Bei diesem Ritual enthaupteten sie getötete Feinde und nahmen deren Schädel als Zeichen des Sieges mit.

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Dieses Kultobjekt stammt vermutlich aus Afrika. Dort wurden Schädelknochen mit Vorhängeschlössern, Fäden und einem Holzstück oder Bandagen gesichert, weil dem Glauben nach der Geist des Verstorbenen noch immer darin wohnt.

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Stämme in Papua-Neuguinea übermodellieren und bemalen die Schädel von Verstorbenen. Durch die Aufbewahrung und Verehrung dieser Zeremonialschädel halten sie Kontakt zu ihren Ahnen, denn im Kopf sitzt ihrem Glauben nach die menschliche Lebenskraft.

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Bunt verzierte, kleine und große Schädelnachbildungen, Blumen, Bilder und Nahrungsmittel sind Teil eines mexikanischen Totenaltars.

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Für indigene Völker in Südamerika hatten Schädel als Siegertrophäen eine große Bedeutung. Einen Schrumpfkopf fertigten sie aus dem abgetrennten Kopf ihres getöteten Gegners. Sie entfernten die Schädelknochen und füllten die Kopfhaut mit heißem Sand oder Asche, bis sie auf Faustgröße schrumpfte. Nach der Nachbildung der Gesichtszüge räucherten sie den Schrumpfkopf zum Konservieren. Diese Behandlung galt der Demütigung des Opfers, seine Lebenskraft ging im Glauben der Sieger auf den Besitzer des Schrumpfkopfs über.

© sueddeutsche.de/odg/lyb/mcs
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