St. Peter-Ording/Kiel (dpa/lno) - Der breite Hauptstrand von St. Peter-Ording ist weiter auf Wanderschaft - und verstärkt dabei sein Tempo. Seit mehr als 20 Jahren hat sich der Strand jährlich um etwa fünf Meter ostwärts verlagert. Für die kommenden 20 Jahre wird eine jährliche Wanderung von sieben Metern erwartet, wie am Montag das Umweltministerium in Kiel mitteilte. Die Substanz des an den schmalsten Stellen rund 400 Meter breiten Strandes sei nicht gefährdet.
Das Ministerium berief sich auf Messungen und die Auswertung von Satellitenbildern durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz. Die Ergebnisse werden digital dokumentiert und erlauben Prognosen künftiger Entwicklungen. Darüber informierte sich am Montag Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne).
„Der Klimawandel und Meeresspiegelanstieg sind für unsere Küsten und Strände eine große Herausforderung“, sagte Albrecht nach Angaben seines Hauses. „Durch die Erhebung wichtiger Daten können wir aufgrund der digitalen Modelle vorhersagen, wie die Entwicklung in den nächsten 20 Jahren unter Berücksichtigung des prognostizierten Meeresspiegelanstiegs weitergehen wird.“ Mit Hilfe des Landesbetriebs sei die Gemeinde für die Planungen am Strand in Zeiten des Klimawandels gut aufgestellt.
Grundlage der Messungen sind Flüge. Hinzu kommen Satellitenbilder und die Aufnahmen von Messtrupps, die am Boden unterwegs sind. Für die Errichtung des neuen Mehrzweck-Pfahlbaus der Gemeinde beriet der Landesbetrieb die Kommune dahingehend, welche Standorte in diesem hochdynamischen Lebensraum zukunftsfähig sind. Eine solche Zusammenarbeit sei auch bei der anstehenden Erneuerung weiterer Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording vorgesehen, hieß es.