Meinungsforschung: Wie denken die Russen wirklich?

In Russland werben mobile Rekrutierungsbüros für den Dienst an der Waffe - hier im Juni in Moskau mit dem Spruch "Unser Beruf ist die Verteidigung des Vaterlands". (Foto: NATALIA KOLESNIKOVA/AFP)

Meinungsforschung in Russland ist seit dem Überfall auf die Ukraine noch schwieriger geworden. Trotzdem lässt sich aus den Ergebnissen etwas darüber lernen, wie die Bevölkerung zum Krieg steht.

Regelmäßig schockieren Umfragen aus Russland das Publikum in Europa. Eine überwältigende Mehrheit der Russen scheint die "militärische Sonderoperation" gegen die Ukraine zu befürworten, wie der Krieg im Land genannt werden muss. So unterstützen den Untersuchungen des Lewada-Zentrums, eines Meinungsforschungsinstituts, zufolge etwa 75 Prozent der russischen Bevölkerung den Krieg. Dies entspricht in etwa der Schätzung eines anderen bekannten Instituts in Russland, des Allrussisches Meinungsforschungszentrum (Wziom). Letzteres berichtet von 70 bis 73 Prozent Unterstützung. Das Lewada-Zentrum gilt als unabhängig, während das Wziom von den Behörden kontrolliert wird. In ihrer Einschätzung liegen sie jedoch bemerkenswert nahe beieinander.