Rosetta-Mission:Komet Tschuri taut

Rosetta-Mission

Simulierte Annäherung der Raumsonde Rosetta an den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko: Tägliches Tauwetter sorgt dort für Aktivitätsschwankungen.

(Foto: dpa)

Auch auf dem Komenten "Tschuri" setzt regelmäßig Tauwetter ein. Die Schmelze im All folgt einem besonders raschen Zyklus.

Der Komet "Tschuri" hat bei seinem Flug Richtung Sonne ein ähnliches Tauwetter erlebt wie die Alpen im Frühjahr. Das beobachtete die europäische Raumsonde Rosetta an einer eisbedeckten Region des Kometen. Wie an einem sonnigen Frühlingstag in den Alpen schmolz dort Wassereis, sobald die Sonne aufging, und verflüchtigte sich zum Teil. Sobald die Sonne unterging, gefror das verbliebene Wasser wieder. Ein Forscherteam um Maria Cristina de Sanctis vom Astrophysikalischen Institut INAF in Rom stellt die Rosetta-Beobachtungen im Fachblatt Nature vor.

Das Tauwetter auf "Tschuri" führte so zu regelmäßigen Aktivitätsschwankungen, denn das Eis ist auf dem Kometen nicht gleichmäßig verteilt. Die Wissenschaftler hatten für die Studie eine besonders eisreiche Region an einem dünnen Bereich von "Tschuri" ausgewählt, der die beiden großen Teilstücke des Kometenkerns verbindet. Ein Wasser-Eis-Kreislauf wie er dort jetzt beobachtet wurde, war schon früher als ein Antrieb der schwankenden Aktivität von Kometenkernen postuliert worden, konnte bislang aber nicht nachgewiesen werden. Die Forscher vermuten, dass der von Rosetta nun erstmals aufgezeichnete Kreislauf typisch für Kometen ist und sich damit auch der schwankende Wasserdampfausstoß von Schweifsternen wie 9P/Tempel 1 und 103P/Hartley 2 erklären lässt.

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