Rohstoffe:Dänemark schickt Arktis-Expedition ins Rennen

Auch dänische Forscher sind in die Arktis aufgebrochen. Wie ihre russischen Kollegen sollen sie beweisen, dass Teile des Gebiets zu ihrem Land gehören.

Nach Russland hat nun auch Dänemark eine Gruppe Wissenschaftler zu einer Arktis-Mission entsandt, um Ansprüche auf den rohstoffreichen Grund des Nordpolarmeeres geltend machen zu können.

Wie die dänische Regierung am Montag mitteilte, brachen die insgesamt 45 Forscher am Sonntag von Nordnorwegen aus mit einem schwedischen Eisbrecher zu ihrer fünfwöchigen Mission auf. Sie wollen nachweisen, dass der Lomonossow-Rücken - eine Art unterseeische Gebirgskette zwischen Grönland und Sibirien - zu Grönland und damit zu Dänemark gehört.

Mindestens fünf Gebiete, darunter auch der Nordpol, seien bereits für künftige Gebietsansprüche markiert, teilte Wissenschaftsminister Helge Sanders mit.

"Niemand hat das Gebiet bislang befahren", hatte der Expeditionsleiter Christian Marcussen kurz vor Antritt der Reise gesagt: "Die Herausforderung für uns wird das Eis sein." Neben der Suche nach Daten, die den dänischen Territorialanspruch untermauern sollen, untersuchen schwedische Forscher auf der Expedition auch die Klimageschichte der Arktis.

Russland und Kanada sind ebenfalls im Rennen

Den Lomonossow-Rücken unweit des Nordpols beanspruchen auch Russland und Kanada für sich. Mit dem spektakulären Hissen der russischen Flagge auf dem Meeresboden unter dem Nordpol hatte Moskau erst am 2. August seinen Anspruch auf einen Großteil der Arktis untermauert.

In der vergangenen Woche war auch der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper zu einem dreitägigen Besuch ins arktische Territorium Nunavut gereist. In Resolute Bay, 600 Kilometer südlich des Nordpols, gab er Pläne für zwei neue Militäreinrichtungen in der Nordpolar-Region bekannt. "Die Russen haben ein U-Boot geschickt, um eine kleine Flagge auf dem Meeresgrund abzusetzen", erklärte ein kanadischer Regierungsbeamter. "Wir schicken unseren Ministerpräsidenten, um die kanadische Souveränität geltend zu machen."

Seit die Eiskappe des Nordpols wegen der Erderwärmung schmilzt, wächst das internationale Interesse an der Arktis. Mehrere Staaten hoffen, dass sich die dort vermuteten riesigen Rohstoffvorkommen, vor allem Öl und Gas, in Zukunft leichter erschließen lassen. In der Region werden nach einer US-Studie bis zu einem Viertel der weltweit noch unentdeckten Gas- und Ölvorräte vermutet.

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