Reproduktionsmedizin:Mehr Erfolg bei älteren Frauen

Prof. Klaus Diedrich, Reproduktionsmediziner,Universitätsfrauenklinik Lübeck

Heute ist eine künstliche Befruchtung immer noch sehr belastend - körperlich wie seelisch. Ich denke, dass der Eingriff in Zukunft viel sanfter wird.

Die Nebenwirkungen der Hormonbehandlung werden geringer, vor allem weil wir die Mechanismen der Fortpflanzung besser verstehen. Dadurch wird die Erfolgsquote größer werden, auch bei älteren Frauen. Momentan ist sie ab 40 nicht einmal mehr halb so hoch wie zuvor.

Ich hoffe sehr, dass die deutschen Paare von dieser Entwicklung profitieren. Bisher sind sie klar benachteiligt: Während hier pro Monatszyklus 21 von hundert IVF-behandelten Frauen ein Baby bekommen, sind es im Ausland 26. Das liegt daran, dass im Ausland die besten Embryonen ausgesucht werden. Man kann ihr Potential nämlich ganz einfach unter dem Mikroskop sehen.

Deutsche Ärzte müssen der Frau aber alle Embryonen einsetzen. Hoffentlich dürfen wir in 30 Jahren endlich nach dem aktuellen Stand der Medizin behandeln.

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