Psychologie:Warum man an Weihnachten wieder in Kindheitsmuster zurückfällt

Lesezeit: 7 Min.

Der Terrorsatz des Vaters: „Du bist ein Versager.“ (Foto: Lina Moreno/SZ, Imago)

Kaum kommt man in seinem Elternhaus an, ist alles wieder da: das Lachen, der Streit und all die Verletzungen. Woran liegt das? Und wie sollte man damit umgehen?

Von Christian Weber

Achtung, Heiligabend. Triggerwarnung. Muss ja gar nicht das Blinke-LED-Rentier im Vorgarten sein oder die Dudelei aus dem Küchenradio, das die Mutter immer noch beim Kochen einschaltet. Gerüche wirken stärker. Es reichen schon ein paar Duftmoleküle von Zimtstern, Gänsebraten, verbrannten Tannennadeln in der Nase. Die docken in der Riechschleimhaut an und schicken die Signale weiter: Riechkolben, olfaktorischer Cortex, Hypothalamus, limbisches System, Amygdala. Binnen Millisekunden klingeln die Glöckchen früherer Jahre, hell oder schrill. Und wie damals fläzen sich eigentlich Erwachsene auf dem Sofa, lassen sich bekochen, stopfen Lebkuchen in sich hinein, schauen Märchenfilme FSK 0 und wärmen den alten Streit mit Bruder oder Schwester wieder auf. Weihnachten ist da, und damit all die Erinnerungen.

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