Süddeutsche Zeitung

Raumsonde "Philae":Forscher spekulieren über doppelte Landung

Die Esa-Raumsonde "Philae" hat den Kometen erreicht - doch etwas muss schief gelaufen sein. Die Wissenschaftler rätseln über den Ablauf der Landung und haben eine Theorie, die die Kommunikationsprobleme mit der Sonde erklären würde. Das Ereignis zum Nachlesen.

Von Hanno Charisius, Darmstadt und Alexander Stirn, Köln

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist die Landung eines Mini-Labors auf einem Kometen gelungen. Mehr als eine halbe Milliarde Kilometer von der Erde entfernt setzte das kühlschrankgroße Landegerät Philae am Mittwochnachmittag auf dem Himmelskörper 67P/Tschurjumow-Gerassimenko auf. Wie stabil das Gefährt steht, ist jedoch noch unklar.

Mit der Mission wollen Wissenschaftler einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems werfen. Kometen bestehen aus einer Mischung aus Stein, Eis und Staub und sollen wie ein Kühlschrank Urmaterie aus der Anfangszeit des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren enthalten.

Verfolgen Sie das Manöver hier im Livestream. Die SZ-Korrespondenten Hanno Charisius und Alexander Stirn berichten live aus dem europäischen Raumflugkontrollzentrum (Esoc) in Darmstadt und aus dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln.

Die Sonde Rosetta ist etwa 510 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Sie war 2004 mit einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. Gesteuert wird Rosetta vom Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt.

So interessant 67P/Tschurjumow-Gerassimenko für die Wissenschaft auch sein mag, Urlaub möchte auf dem Kometen wohl niemand machen. Es ist dort kalt, dunkel und es riecht streng - unter anderem nach faulen Eiern. "Tschuri", der einem kilometergroßen Quietsche-Entchen ähnelt, wurde 1969 entdeckt. Wo der Brocken herkommt, ist unklar. Als wahrscheinlicher Herkunftsort gilt der sogenannte Kuipergürtel am Rande des Sonnensystems.

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Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/chrb
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