Die japanische Raumsonde Hayabusa2 hat ihr Ziel, einen Asteroiden namens Ryugu, fast erreicht. Nach ihrer 2014 begonnenen Reise ist die Sonde aktuell weniger als 40 Kilometer von dem knapp 900 Meter dicken kosmischen Brocken entfernt. In den vergangenen Tagen schickte der Weltraumspäher zunehmend hoch aufgelöste Bilder von dem überraschend geformten Asteroiden. In dieser Woche soll die Sonde in eine Umlaufbahn einschwenken und schließlich sogar Landegeräte absetzen. Diese sollen Proben des 280 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörpers zur Erde zurückbringen.
Die Sonde sei wie geplant unterweg, erklärte Missionsleiter Makoto Yoshikawa von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA. Da Ryugu rund 4,5 Milliarden Jahre alt ist, hoffen die Forscher aus der Zusammensetzung seines Materials neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems und den Beginn des Lebens gewinnen zu können.
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Die mit viel Bohei angekündigte Landung von "Schiaparelli" ist fehlgeschlagen. Warum kann die Esa das nicht zugeben? Sie täte gut daran, aufregendere Ziele ins Visier zu nehmen.
In den kommenden Stunden und Tagen werden die japanischen Missionsleiter anhand genauerer Fotos eine mögliche Landezone auf dem edelsteinförmigen Asteroiden definieren. Eine Bergkette im Äquatorbereich, wo eine kraterähnliche Vertiefung und ein großer Felsen zu erkennen sind, kommt nach Angaben der Experten für das Aufsetzen der insgesamt drei Lander infrage. Eines dieser Geräte wurde federführend vom Deutschen Zentrum für Luft- Und Raumfahrt gebaut.
Dieses Landegerät namens Mascot ist etwa so groß wie ein Schuhkarton. Es soll mittels eines speziellen Mechanismus in der Lage sein, sich springend auf dem Asteroiden fortbewegen. Eine Lithium-Ionen-Batterie wird eine Laufzeit von etwa 16 Stunden ermöglichen. Nach Abschluss der Mission soll der Lander auf dem Asteroiden zurückbleiben. Allerdings ist geplant, dass Bodenproben mit Projektilgeschossen aus der Asteroidenoberfläche herausgeschlagen werden. Das Raumschiff Hayabusa2 soll die Splitter mit einem Trichter auffangen und zur Erde transportieren. Die Rückkehr wird für Ende 2020 erwartet.
Die Mission erinnert an jene der europäischen Raumsonde Rosetta, bei der auf ähnliche Weise ein Komet angeflogen wurde. Anders als felsigen Asteroiden bestehen Kometen vorwiegend aus Staub und Eis. Zudem sind die meisten Asteroiden fester Bestandteil unseres Planetensystems und umkreisen die Sonne über Milliarden Jahre hinweg.