Raumfahrt:Volltreffer

Das Geschoss war nur halb so groß wie ein Stecknadelkopf, prallte aber mit unglaublichen 25 200 Kilometern pro Stunde auf die Kamera einer Nasa-Sonde. Wissenschaftler haben die Folgen nun ausgewertet - und sind ziemlich stolz.

Eine Kamera an Bord der Nasa-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) ist offenbar von einem Meteoriten getroffen worden und hat den Aufprall unbeschadet überstanden. Der Crash fand am 13. Oktober 2014 statt, wie Wissenschaftler um Mark Robinson von der Arizona State University mitteilen. An diesem Tag sendete die Sonde ein Bild der Mondoberfläche an die Erde, in dem ein wellenförmig verzerrtes Muster auffiel. Die Nasa-Sonde ist mit drei Kameras ausgerüstet und kreist um den Mond. Die Aufnahmen der Mondoberfläche werden aus den Daten der drei künstlichen Augen zusammengesetzt. Das auffällige Muster in den Fotos aus dem Oktober 2014 müsse dadurch zustande gekommen sein, dass ein Mini-Meteorit auf eine der drei Kameras geprallt sei. Das Geschoss war etwa 0,8 Millimeter groß, was der Größe eines halben Stecknadelkopfes entspreche, so die Forscher um Robinson. Beeindruckender klingt die Geschwindigkeit, mit der dieses winzige Geschoss auf die Kamera der Nasa-Sonde prallte: 25 200 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Eine abgefeuerte Gewehrkugel rast mit bis zu 4000 Kilometern pro Stunde durch die Luft. Der LRO ist am 18. Juni 2008 ins All gestartet und kreist seither um den Mond. Dass die Instrumente an Bord des Nasa-Raumschiffes den Aufprall unbeschadet überstanden haben, verdeutliche, unter welch unwirtlichen Bedingungen die Sonde arbeite - und wie robust sie konstruiert worden sei, so die Forscher.

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