Raumfahrt - Kaiserslautern:DFKI und Esa: Mit KI gegen Gefahren im Weltall

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ARCHIV - Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) in Kaiserslautern. Foto: picture alliance / Ronald Wittek/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kaiserslautern (dpa/lrs) - Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern und die europäische Raumfahrtbehörde Esa haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. "Raumfahrt schreit geradezu nach Anwendung von Künstlicher Intelligenz", sagte der Geschäftsführende DFKI-Direktor Andreas Dengel am Mittwoch. Konkret sollen unter anderem Objekte in der niedrigen Erdumlaufbahn beobachtet und das Kollisionsrisiko von sogenanntem Weltraumschrott genauer eingeschätzt werden.

"Es geht darum, aus Datenströmen neues Wissen zu extrahieren und Trends zu erkennen, die zu Gefahren führen könnten", sagte Thomas Reiter von der Esa. Dies sei ein klassisches Einsatzgebiet für Künstliche Intelligenz. "Dabei geht es nicht nur darum, Objekte zu vermessen, sondern Kollisionen zu vermeiden. Wir müssen wegen des Weltraumschrotts immer häufiger Ausweichmanöver fliegen."

Reiter arbeitete 1995/96 rund 177 Tage auf der russischen Raumstation "Mir" und 2006 etwa 166 Tage auf dem Nachfolger der "Mir", der Internationalen Raumstation ISS. Beim Ausfall eines Forschungsgeräts zum Gasaustausch in der Lunge und eines Kühlkreislaufs auf der "Mir" hätte er Künstliche Intelligenz gut gebrauchen können, sagte Reiter.

"Das Transfer-Lab ist ein Rahmen, den wir sehr zügig füllen möchten", sagte Dengel. Ziel sei es, im DFKI daran mittelfristig etwa 10 bis 15 Menschen arbeiten zu lassen. Vonseiten der Esa stehe der gesamte Apparat bereit, sagte Esa-Chef Jan Wörner. "Wir wollen absichtlich keinen festen Satz von Menschen, die dann im eigenen Saft schmoren."

© dpa-infocom, dpa:210127-99-195082/2

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