Raumfahrt:Hart am Sonnenwind

Raumfahrt: Das 32 Quadratmeter große Segel soll Sonnenlicht in Bewegungsenergie umwandeln.

Das 32 Quadratmeter große Segel soll Sonnenlicht in Bewegungsenergie umwandeln.

(Foto: JOSH SPRADLING/AFP)

Ein Minisatellit mit Sonnensegel wurde Anfang der Woche in den Weltraum geschossen. Die Mission soll zeigen, dass auch in der Raumfahrt alternative Antriebsarten möglich sind.

Von Patrick Illinger

Ein neuartiger Antrieb für Raumschiffe ist am Dienstag dieser Woche ins All geschossen wurden. An Bord einer Falcon Heavy, der leistungsstärksten Rakete des privaten Raumfahrtbetreibers Space-X, ist neben anderer Nutzlast ein Minisatellit mit Sonnensegel in der Erdumlaufbahn platziert worden. Entwickelt von der gemeinnützigen Planetary Society wartete LightSail 2 seit gut zehn Jahren auf seinen ersten Weltraumeinsatz. Der würfelförmige Minisatellit ist kleiner als ein Schuhkarton. In den kommenden Tagen soll er jedoch seine wahre Größe entfalten - buchstäblich. Das Raumfahrzeug wird ein hauchdünnes, rund 32 Quadratmeter großes quadratisches Segel aus Mylar aufspannen. Dieses soll das Sonnenlicht in Bewegungsenergie umwandeln. Die Photonen der Sonne haben zwar keine Masse, aber sie können sehr wohl einen Impuls übertragen und Objekte anstupsen. Wissenschaftler werden das Segel von der Erde aus steuern, ähnlich wie ein Segelboot. Am Ende soll es sogar gelingen, den kleinen Satelliten in einen höheren Orbit 725 Kilometer über der Erde zu manövrieren. Die Mission soll vor allem beweisen: Auch im Weltraum sind alternative, kraftstoffsparende Antriebe möglich.

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