Raumfahrt: Discovery kehrt zurück:Schnüffeln an der Milchstraße

Wie riecht der Weltraum? Komisch. Selbst Discovery-Astronauten fällt es schwer, den Geruch zu beschreiben. Verbranntes Schießpulver? Elektrosmog?

Julia Grimminger

Ein wenig bitter, ein bisschen wie Ozon - zumindest ganz anders als jeder andere Geruch. So soll es im Weltraum riechen, erzählt der Discovery-Astronaut Dominic Antonelli, der im beim Einsatz im März dabei war.

Elektrosmog und verbranntes Schießpulver

In der Nacht zu Freitag wird die US-Raumfähre der Nasa zur Erde zurückkehren. Insgesamt 13 Tage dauerte die Mission der sieben Astronauten. Während drei Außeneinsätzen montierten die Astronauten unter anderem einen Kühltank an die Raumstation und bugsierten den zuvor abmontierten bisherigen Tank in den Laderaum der Raumfähre. Ziel des Shuttles ist das Kennedy Space Center in Florida.

Auch der japanische Astronaut Koichi Wakata konnte den Geruch, der ins Shuttle strömte, nicht in Worte fassen. "Nicht von dieser Welt", sagte er dem Online-Portal SPACE.com. Ein wenig Elektrosmog oder verbranntes Schießpulver hat dagegen der Nasa-Veteran Thomas Jones 2001 bei seinem letzten Einsatz erschnuppert - kurz bevor er in den Ruhestand ging.

Im Shuttle riecht's nach Plastik

Jones vermutet, dies komme vom atomaren Sauerstoff, der an den Raumanzügen hafte. Im Shuttle sei davon normalerweise nichts zu bemerken. Drinnen rieche es nach Plastik. Der Geruch aus dem All tauche allerdings dann auf, wenn die Crew von einem Einsatz zurückkehre. Im Shuttle sei es so eng, dass die Nase häufig in die Nähe des Anzugs gerate, erzählt Jones. Er schwärmt: So habe er einen Hauch Weltraum eingesogen.

Nochmals ins All im November

Insgesamt drei Außeneinsätze hat die Crew der Discovery an der ISS absolviert. In der vergangenen Woche waren insgesamt 13 Astronauten fast rund um die Uhr im Einsatz. Im November soll der Shuttle noch einmal ins All fliegen. Die Mission der Discovery ist die vierte von fünf in diesem Jahr geplanten. Im September 2010 will die NASA die Shuttle-Flotte dann endgültig außer Betrieb nehmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: