Wer auf dem Plateau von Gizeh steht, blickt auf Sand und Wüste und die steinernen Monumente der Pharaonenzeit. Es ist eine trockene, staubige, sandsteinfarbene Landschaft. Kein Wasser, kaum Grün bis auf ein paar Bäume und einen Golfplatz in der Nähe, der zur wachsenden Großstadt Kairo gehört. Und doch wissen Forschende seit längerer Zeit, dass die Baumaterialien, die gewaltigen, tonnenschweren Steinblöcke, nicht auf dem Landweg aus den entlegenen Steinbrüchen hierherkamen. Nun liefert ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Communications Earth & Environment eine überraschende Erklärung. Insgesamt 31 große ägyptische Pyramiden könnten entlang eines längst versiegten, einst 64 Kilometer langen Nilarms errichtet worden sein, darunter befinden sich sowohl die berühmten Pyramiden auf dem Plateau von Gizeh als auch die prächtigen Bauten von Dahschur. Das Team um Eman Ghoneim von der Universität von North Carolina in Wilmington erklärt damit erstmals plausibel, warum so viele Pyramiden in einem derart schmalen Wüstenstreifen konzentriert sind.
Pyramiden:Warum die meisten Pyramiden in einer Reihe stehen
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Die Ägypter bauten die meisten Pyramiden in einer Reihe. Jetzt ist klar, warum: Damals floss dort ein mittlerweile verschwundener Seitenarm des Nil.
Von Hubert Filser
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