Geschwärmt hat sie, die beste Freundin. Ein irrer Gewinn an Lebensqualität sei das, seit sie ihre Beschwerden endlich in den Griff bekommen hat. Sei auch ganz einfach gewesen, erzählt sie weiter: Dieser Heilpraktiker habe lediglich ihre Ernährung umgestellt, ein paar Blockaden gelöst und diesen tollen Heiltee empfohlen. Ehrlich, ein Wunder, musst Du unbedingt probieren, hilft Dir ganz sicher auch mit Deinen Beschwerden, sind ja eh ganz ähnlich. Die erste und entscheidende Reaktion auf verbreitete Gesundheitsberatungen wie diese sollte aus einer tüchtigen Dosis Skepsis bestehen. Eigentlich. Aber was tun, wenn es einen selbst zwickt? Der Mediziner, den man um Rat gefragt hatte, erzählte irgendwas von Studienlage, von Leitlinien, doppelt verblindeten, placebo-kontrollierten Studien und wackeliger Evidenz. Puh, da kommt man auch nicht weiter. Am Ende schenken die meisten Menschen dann also doch den Anekdoten ihrer Freunde und Bekannten Glauben - probieren wir halt diesen Tee, was soll schon passieren?
Psychologie:Der Weg der Sorgen
Die meisten Menschen halten sich selbst für rational und vernünftig. Doch wer Nöte hat, Angst, Unsicherheit oder Stress empfindet, verlässt sich auf andere Dinge als Daten und Studien.
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