Psychologie:Unser Schmerzgedächtnis

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Schmerzexperte Marcus Schiltenwolf: "Man muss sich bewusst machen, dass man dem Schicksal nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern sich wehren kann." (Foto: dpa)

Frauen und Männer erleben Schmerz unterschiedlich. Kurzfristig sind Männer intensiver beeinträchtigt, langfristig trifft es Frauen stärker. Eine entscheidende Rolle aber spielen die Erwartungshaltung - und der Ort.

Von Werner Bartens

Der Spielraum für Interpretationen ist jetzt natürlich groß. Je nach Vorurteil und Geschlechtszugehörigkeit lassen sich die neuesten Erkenntnisse der Schmerzforschung schließlich entweder so lesen, dass Männer nun mal ewige Memmen sind - oder dass sie die empfindlichere Hälfte der Menschheit ausmachen. Eindeutig sind die Befunde allemal, die Psychologen aus Kanada im Fachmagazin Current Biology ausbreiten: Männer haben demnach - zumindest kurzfristig - ein besseres Schmerzgedächtnis. Werden sie im Abstand von wenigen Tagen in einer ähnlichen Situation erneut mit Schmerzen konfrontiert, ist ihre subjektiv empfundene Pein deutlich größer als die der Frauen. Für männliche Mäuse gilt übrigens der gleiche Befund.

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