Psychologie:Moral und Qual

Saint Catherine of Alexandria Oil on canvas 50 1 4 x 40 1 4 in 127 6 x 102 2 cm Paintings Wor

Durch und durch tugendhaft: Die Heilige Katharina von Alexandrien auf einem Gemälde von Bernardo Cavallino

(Foto: imago/Artokoloro)

Legenden werden oft als grausame Opfergeschichten inszeniert. Psychologen glauben, dahinter ein Muster zu erkennen und fanden heraus: Wem Böses widerfährt, den hält man eher für einen tugendhaften Menschen.

Von Sebastian Herrmann

Durch die Legende der Heiligen Katharina fließt ein Strom von Blut. In aller Kürze: Weil die überaus intelligente und eloquente Frau im ungefähr dritten oder vierten Jahrhundert reihenweise Heiden zum Christentum bekehrte, darunter hohe Würdenträger des römischen Reichs, entlud sich der Zorn des Kaisers über ihr. Zwölf Tage lang wurde sie ausgepeitscht, in ein finsteres Verlies geworfen und sollte schließlich auf einem mit Nägeln gespickten Rad getötet werden. Das klappte nur deshalb nicht, weil ein Engel Katharinas Gebet erhörte, das Rad zerschlug und - wo er schon mal in Fahrt war - noch fix 4000 Heiden umbrachte. Die Heilige Katharina wurde jedenfalls dann geköpft, und wie ihre Legende strotzen auch Erzählungen über andere Heilige vor Folter und Gewalt.

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