Potsdam (dpa/bb) - Künstliche Intelligenz, Roboter, Experimente: Der Potsdamer Tag der Wissenschaften hat nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr 6200 Interessierte auf den Telegrafenberg gelockt. Vor allem Familien mit Kindern schauten sich unter dem Motto „Forschen. Entdecken. Mitmachen“ Grundlagen und Ergebnisse von Spitzenforschung an. Rund 35 Hochschulen und Institute waren beteiligt und die Veranstalter sehr zufrieden.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Begeisterung für Forschung die Menschen zusammenbringt“, bilanzierte Simone Leinkauf vom Verein proWissen Potsdam am Samstagabend. Bernhard Diekmann vom Alfred-Wegener-Institut betonte, gerade jetzt sei die Vermittlung von fundierten Erkenntnissen zu gesellschaftsrelevanten Forschungsfragen besonders wichtig. Die öffentliche Wertschätzung motiviere.
Bei den Präsentationen ging es um Großthemen wie Klimawandel oder die Erforschung des Universums, um „Magischen Maisbrei“ und den Lieferroboter „Whizzy“, um die Produktion von Trillerpfeifen im 3D-Drucker oder die Bestimmung von Muscheln in heimischen Gewässern. In Potsdam war es warm und sonnig, doch konnten Besucher nach Angaben der Veranstalter in Originalpolarkleidung eine Reise in die Arktis simulieren oder Permafrost spüren.
Neben dem Alfred-Wegener-Institut forschen auf dem Telegrafenberg etliche Institutionen, darunter das Astrophysikalische Institut Potsdam, das Geoforschungszentrum Potsdam, das Potsdam-Institut für Klimaforschung und ein Institut des Deutschen Wetterdienstes.
Zum ersten Mal wurden im Rahmen des Tags der Wissenschaft auch die Brandenburger Wissenschaftspreise verliehen. „Hier - auf Deutschlands klügsten Berg - gehören sie auch hin“, meinte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD).
Drei mit jeweils 10.000 Euro dotierte Landeslehrpreise gingen an Lydia Göse von der TH Wildau, an Uwe Demele von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde und an das Team Ulrike Lucke, Tobias Moebert, Ann-Marie Gursch und Lilian Hasse von der Universität Potsdam. Geehrt wurden die Lehrenden für Konzepte, wie Künstliche Intelligenz in Kursen oder beim individuellen Lernen an Hochschulen eingesetzt werden kann.
Daneben gab es den jeweils mit 20.000 Euro dotierten Postdoc-Preis für Alejandra Rodríguez Sánchez von der Uni Potsdam für eine Arbeit zur Flüchtlingsrettung im Mittelmeer und für Xun Xu vom Helmholtz-Zentrum Hereon Teltow für eine Publikation über eine neue Stammzellen-Methode.
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