Süddeutsche Zeitung

Pompeji:Archäologen entdecken antikes Rennpferd

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Forscher haben bei Pompeji Überreste eines Pferdes gefunden, das beim Ausbruch des Vesuvs 79 nach Christus verschüttet wurde.

Forscher sind bei Pompeji auf einen Stall mit sterblichen Überresten eines antiken Rennpferds gestoßen. Es lag vermutlich auf seiner linken Flanke, als es starb. Erstmals sei mit einem plastischen Gipsabdruck der komplette Körper des Tieres nachgeformt worden, teilte die Ausgrabungsstätte diese Woche mit. Dafür wurde der Hohlraum, den das Tier in dem erhärteten Gestein hinterlassen hat, mit Gips ausgefüllt.

Das Zaumzeug, unter anderem aus Bronze, weise darauf hin, dass es einer wohlhabenden Person gehörte. "Dieses Pferd muss ein Tier für repräsentative Zwecke gewesen sein", hieß es in der Mitteilung der archäologischen Stätte. Deren Direktor, Massimo Osanna, sagte, bei dem Tier habe es sich vermutlich um einen ausgewachsenen Vollblüter gehandelt, der für Rennen eingesetzt worden sei, nicht für die Feldarbeit.

Die antike, einst wohlhabende Stadt Pompeji wurde im Jahr 79 durch einen gewaltigen Ausbruch des Vulkan Vesuv zerstört. In Teilen des Areals stehen noch Ausgrabungen an. Der Stall mit dem Pferd gehörte zu einer Villa am nördlichen Rand Pompejis. Dortige Grabungen förderten auch Küchenutensilien und Teile eines Holzbettes zutage. Immer wieder machen Archäologen spektakuläre Funde am Ort der antiken Stadt, die unter einer Ascheschicht begraben und somit weitgehend konserviert wurde.

Kinderleiche entdeckt

Erst Ende April haben Archäologen einen spektakulären Fund gemacht. Bei Arbeiten in den Zentralthermen wurde völlig unerwartet das Skelett eines sieben bis acht Jahre alten Kindes entdeckt. Das Skelett habe sich unter einer etwa zehn Zentimeter dicken Ascheschicht befunden. Erst sei der Schädel entdeckt worden, dann weitere Knochen. Vermutlich hatte das Kind während des Ausbruchs des Vesuvs im Jahr 79 in der damals noch im Bau befindlichen Badeanlage Schutz gesucht.

Eine Besonderheit dieses Funds liegt laut den Archäologen darin, dass der Körper vom sogenannten pyroklastischen Strom, einer Mischung aus Gas und vulkanischem Material, umhüllt, aber nicht von herabregnendem Gestein oder einstürzenden Gebäudemassen begraben wurde.

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