Preetz (dpa/lno) - Ein Jäger hat bei Preetz im Kreis Plön ein Galloway-Rind für ein Wildschwein gehalten und erschossen. Das Muttertier hatte gerade ein Kalb zur Welt gebracht. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag in der abendlichen Dunkelheit im Waldgebiet des Adeligen Klosters Preetz, wie die „Kieler Nachrichten“ berichteten. Der Kreis Plön habe inzwischen Anzeige gegen den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet, sagte eine Sprecherin der dpa am Donnerstag. Das Kalb wird dem Bericht zufolge von der Halterin der Galloway-Herde jetzt per Hand aufgezogen.
Kreisjägermeister Jan-Wilhelm Hammerschmidt warf dem Schützen aus Kiel vor, gegen Sicherheitsvorschriften und Gesetze verstoßen zu haben. Ein Jäger dürfe nicht einfach auf einen „schwarzen Klumpen“ schießen. „Das geht gar nicht.“ Ohne vernünftigen Grund dürften Wirbeltiere nicht getötet werden und ein Rind sei kein jagdbares Wild. Außerdem dürften Muttertiere nicht erlegt werden. „Auf den Schützen kommt einiges zu“, sagte Hammerschmidt.
Der Vorstand des Adeligen Klosters Preetz will dem Zeitungsbericht zufolge in der kommenden Woche zusammenkommen, mit dem Jäger aus Kiel sprechen und über Konsequenzen entscheiden. Auch die Verwaltung der Stadt Kiel beschäftige sich mit dem Fall, berichteten die „Kieler Nachrichten.“
© dpa-infocom, dpa:230105-99-112156/2