Pionier der Raumfahrt:US-Astronaut Scott Carpenter ist tot

Astronaut Scott Carpenter has died

US-Astronaut Scott Carpenter im Jahr 2007

(Foto: dpa)

Er war eine Antwort der USA auf Juri Gagarin: Scott Carpenter, der als zweiter Amerikaner in einer Weltraumkapsel die Erde umkreiste, ist gestorben. Nach der Raumfahrt zog es Carpenter in die Tiefsee.

Der US-Weltraumpionier Scott Carpenter ist tot. Der Astronaut, der als zweiter Amerikaner im Jahr 1962 die Erde umkreiste, starb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren im US-Bundesstaat Colorado, wie seine Frau mitteilte. "Er hatte diese weltweite Perspektive, den ganzen Planeten gesehen zu haben", sagte seine Frau der Zeitung Vail Daily. Ihren Angaben nach war Carpenter nach einem Schlaganfall in ein Krankenhaus in Denver eingeliefert worden, wo er am Donnerstag starb.

Der 1925 in Boulder im US-Bundesstaat Colorado geborene Carpenter hatte zunächst Luftfahrttechnik studiert und dann bei der US-Marine gearbeitet. 1959 wurde er als einer von sieben Astronauten für das Weltraumprogramm Project Mercury ausgewählt. Bei der Vorbereitung des ersten US-Weltraumflugs in die Erdumlaufbahn im Februar 1962 war er als Ersatz für John Glenn vorgesehen.

Am 24. Mai 1962 war es dann an Carpenter selbst, mit der Aurora 7 die Erde zu umkreisen, bevor er nach fünf Stunden im Atlantik landete. Bei der Landung verfehlte seine Kapsel den Zielort um rund 400 Kilometer.

Die Sowjetunion hatte bereits im April 1961 mit Juri Gagarin den ersten Menschen in den Orbit geschickt. Die US-Amerikaner Alan Shepard und Virgil "Gus" Grissom hatten ebenfalls 1961 jeweils den Weltraum erreicht - allerdings hatten ihre Raumschiffe die Erde noch nicht umrundet.

Carpenter flog später nicht wieder ins All, sondern widmete sich der Erforschung der Tiefsee. 1965 verbrachte er 30 Tage in einem US-Marinelabor auf dem Boden des Pazifik. Nach seiner Pensionierung leitete er ein auf die Ausbeutung der Meeresressourcen spezialisiertes Unternehmen, wobei er auch mit dem französischen Meeresforscher Jacques Cousteau zusammenarbeitete. Zudem diente er als Sprecher für verschiedene Firmen und schrieb zwei Romane. Nach seinem Tod ist John Glenn der letzte Überlebende des Project Mercury.

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