Physik:Leuchten wie ein Glühwürmchen

Glühwürmchen

Glühen bald schon Lampen wie diese Würmchen?

(Foto: AP/Museum of Science, Don Salvatore)

Eine Gruppe koreanischer Forscher hat sich von Glühwürmchen in­s­pi­rie­ren lassen. Die Leuchtkraft ihrer Hinterteile wird zum Vorbild für organische Leuchtdioden.

Von Hanno Charisius

Das Balzverhalten von Glühwürmchen hat ein koreanisches Forscherteam inspiriert, effizientere Leuchtdioden zu entwickeln. Auf der Suche nach Partnern zur Fortpflanzung bringen die Insekten ihren Hinterleib zum Glimmen. Die Wissenschaftler um Ki-Hun Jeong vom Korea Advanced Institute of Science and Technology in der südkoreanischen Stadt Daejeon beschreiben im Fachblatt Nano Letters, wie sie die Mikrostrukturen dieser biologischen Laternen untersuchten und sie anschließend für sogenannte organische Leuchtdioden (OLED) nachbauten.

Leuchtinsekten scheinen zwar nicht besonders hell, doch ihre Effizienz ist einmalig: 95 Prozent der Energie wandeln sie in Licht um. Bei alten Glühlampen werden nur fünf Prozent der eingesetzten elektrischen Energie zu Licht, der Rest geht als Wärme verloren. Die besondere Effizienz der biologischen Lichtquellen entsteht laut Jeong und Kollegen unter anderem durch eine reflektierende Schicht, die dafür sorgt, dass das Licht effektiv in eine Richtung abgestrahlt wird.

Nach dem Insektenvorbild konstruierte OLED wurden um bis zu 61 Prozent heller. Der Nachbau belege nicht nur, dass tatsächlich der besondere Aufbau der Leuchtorgane bei der Vermittlung der Balzsignale helfe, argumentieren die Forscher in ihrem Aufsatz. Er weise zudem den Weg zu neuartigen Digitaldisplays oder Leuchtmitteln.

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