Physik im Gewitter:Laserstrahl als Blitzableiter

Physikern ist es gelungen, elektrische Entladungen in Gewitterwolken zu erzeugen. Nun hoffen sie, dass sich auf diese Weise in Zukunft Blitzeinschläge vermeiden lassen.

Helmut Martin-Jung

Werden Flughäfen eines Tages aufziehende Gewitter unschädlich machen können? Ein internationales Team um den Genfer Physiker Jérôme Kasparian hat dazu einen wichtigen Schritt getan.

Physik im Gewitter: Um dem Einschlag von Blitzen vorzubeugen, sollen Gewitterwolken gezielt entladen werden.

Um dem Einschlag von Blitzen vorzubeugen, sollen Gewitterwolken gezielt entladen werden.

(Foto: Foto: dpa)

Mit Hilfe des in Deutschland gebauten mobilen Hochleistungslasers Teramobile beschossen die Forscher auf dem South Baldy Peak in New Mexiko Gewitterwolken kurzzeitig mit einer Leistung, wie sie alle Kraftwerke der Erde zusammen erbringen, etwa zwei Milliarden Kilowatt.

Seine Energie entlädt das Gerät aber nur 100 Femtosekunden, 0,0000000000001 Sekunden lang. Die Luft entlang des Laserstrahls wird dabei ionisiert, es entsteht ein Kanal aus Plasma, einem Gemisch elektrisch geladener Teilchen, der Strom leitet.

Immerhin ist es Kasparian und seinen Kollegen dadurch gelungen, elektrische Entladungen in Gewitterwolken zu erzeugen, wenn auch noch keine vollwertigen Blitze. Dafür waren die Plasmakanäle noch zu kurz. Um sie zu verlängern, will das Team die Laserstärke noch erhöhen.

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