Physik:Das Geheimnis der Eiszapfen

Physiker entwickeln Theorien über den Ursprung der Welt - doch selbst das Verhalten von Eiszapfen hat ihnen noch immer Überraschungen zu bieten.

Christopher Schrader

Je genauer man hinschaut, desto geheimnisvoller gibt sich die Natur oft. Ein Beispiel dafür sind Eiszapfen, wie ein Physikerteam von der Universität Toronto erkennen musste.

Schön und selbst für Physiker noch geheimnisvoll: Eiszapfen. (Foto: dpa)

Sie verhalten sich jedenfalls anders als es die Theorie eines Kollegen im eisfreien Arizona vorgab.

Demnach friert ein herabrinnender Tropfen fest und gibt dabei etwas latente Wärme frei. Diese steigt in ruhiger Luft nach oben zur Basis des Zapfens und verhindert, dass die Tropfen gleich dort zu Eis werden. Der Zapfen wächst eher unten und bekommt so im Zusammenwirken vieler Tropfen seine idealtypische Form.

Aber das stimmt gar nicht, fanden Kanadier heraus. Ihrer Vorab-Veröffentlichung bei arxiv.org zufolge haben sie in einer Maschine 93 Zapfen jeweils zehn Stunden lang wachsen lassen.

Richtig glatt wurden sie nur, wenn ein leichter Luftzug herrschte, der eigentlich die aufsteigende Wärme hätte wegwehen müssen. Bei Windstille hingegen bekamen viele Eiszapfen Rillen oder mehrere Spitzen.

Zufällig auftretende Ausbuchtungen führten dazu, dass sich das Wachstum aufspaltete, sagen die Physiker - aber warum genau wissen sie auch noch nicht.

© SZ vom 23.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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