Paläontologie:Wal! Da beißt er!

Urzeit-Pottwale waren bis zu 17 Meter lang und gingen mit einem riesigen Gebiss auf die Jagd: Ein 13 Millionen Jahre altes Fossil beeindruckt mit bis zu 36 Zentimeter langen Zähnen.

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Urzeit-Pottwal

Quelle: G. Bianucci (Universitá di Pisa)

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Die Vorfahren des Pottwals gingen einst mit imposanten Reißzähnen auf die Jagd nach anderen Walen. Das berichtet ein europäisches Forscherteam um den belgischen Paläontologen Olivier Lambert im Fachjournal Nature (Bd. 466, S.105, 2010).

Urzeit-Pottwal

Quelle: Bianucci, Lambert, Loubry

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Die Wissenschaftler entdeckten im November 2008 nahe der Stadt Ica an der Küste Perus die Überreste eines Urzeit-Pottwals. Der etwa 13 Millionen Jahre alte Schädel des Säugetiers war mit einem kräftigen Unterkieferknochen sowie mächtigen Zähnen ausgestattet. Diese waren bis zu 36 Zentimeter lang und hatten einen Durchmesser von mehr als zwölf Zentimetern. Der Fund ist das größte jemals entdeckte Gebiss eines Landwirbeltieres.

Urzeit-Pottwal

Quelle: G. Bianucci (Universitá di Pisa)

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Außerdem beweise das Fossil die räuberische Vergangenheit der Pottwal-Familie, berichten die Wissenschaftler. Die urzeitlichen Pottwale waren demnach gefährliche Jäger, die in ihrem Beute-Verhalten heutigen Schwertwalen ähnelten. Wahrscheinlich habe sich dieses bis zu 17 Meter lange Raubtier von mittelgroßen Bartenwalen ernährt. Zusammen mit dem Megalodon, dem größten bekannten Hai der Erdgeschichte, standen die räuberischen Pottwale vermutlich an der Spitze der einstigen Nahrungskette im Meer.

Urzeit-Pottwal

Quelle: C. Letenneur (MNHN)

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Die Entdecker tauften den Pottwal aus dem Erdzeitalter des Miozän auf den Namen Leviathan melvillei - ein Urzeit-Seemonster also, das Herman Melville, dem Autor des Romans "Moby Dick", gewidmet wurde.

© sueddeutsche.de/SZ/cosa/mcs
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