Paläontologie:Flieger oder Gleiter

Seit Langem streiten Forscher darüber, ob der Urvogel Archaeopteryx tatsächlich fliegen konnte. Nun haben Wissenschaftler eine Antwort.

Der Archaeopteryx konnte fliegen. Der Urvogel erhob sich durch Flügelschlagen in die Luft und konnte so vor Feinden fliehen oder über Hindernisse hinwegflattern. Allerdings nutzte er eine andere Flugtechnik als moderne Vögel, berichtet ein Forscherteam im Fachblatt Nature Communications. Die Untersuchung werde die Diskussionen um die Flugfähigkeit der Tiere beenden, sagt der Paläontologe Martin Röper, Leiter des Bürgermeister-Müller-Museums Solnhofen in Mittelfranken, der an der Studie beteiligt war. Stattdessen dürfte sich die Forschung jetzt auf den Flugstil der Tiere konzentrieren. Dieser war mit dem heutiger Vögel wohl nicht zu vergleichen, etwa im Hinblick auf Flügelschlag und Körperhaltung. Der Archaeopteryx hatte Federn und Flügel, aber auch Zähne und eine lange Schwanzwirbelsäule wie Dinos. Er war etwa so groß wie eine Elster. Ob er fliegen konnte, war bisher unter Fachleuten umstritten. Einige argumentierten, dass das Federkleid eher der Balz und dem Schutz vor Kälte diente und der Urvogel sich vielleicht hüpfend fortbewegte oder allenfalls passiv von Bäumen zum Boden glitt. Andere vermuteten, dass er zumindest in Grundzügen aktiv flugfähig war.

© SZ vom 14.03.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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