Süddeutsche Zeitung

Paläontologie:Die gefiederten Dinos

Der Saurier Sinosauropteryx hatte einen geringelten Schwanz, trug ein Federkleid und die Partie um seine Augen war dunkel gefärbt wie bei einem Waschbären. Warum der Dino so farbenprächtig war, erklärt ein Forscher-Team der Universität Bristol.

Der Saurier Sinosauropteryx verbarg sich mithilfe einer besonderen Färbung vor Feinden. Ähnlich wie heute Waschbären, hatte er eine Augenmaske, einen dunkleren Rücken und hellen Bauch sowie einen gestreiften Schwanz. "Dinosaurier waren bei Weitem nicht alle diese schwerfälligen grauen Biester, die wir aus Kinderbüchern kennen. Zumindest einige hatten komplexe Farbmuster, um Angreifer zu verwirren und sich besser zu verstecken - genau wie heutige Tiere auch", sagt Fiann Smithwick von der Universität Bristol. Bereits 2010 hatten die Forscher die braune Gefiederfarbe des Sinosauropteryx rekonstruiert. Das Team um Smithwick beschreibt nun im Journal Current Biology, welchem Zweck die Färbung gedient haben könnte und welcher Lebensraum dazu am besten passte. Die kontrastreiche Färbung von Rücken und Bauch des Sinosauropteryx wird in der Fachwelt als Konterschattierung bezeichnet. Beim Sinosauropteryx sei der Übergang zwischen Hell und Dunkel sehr deutlich. Das spräche dafür, dass er viel Zeit in sonnigen offenen Landschaften wie einer Savanne verbracht habe. Im Wald wäre der Farbwechsel fließender. Die Augenmaske bewirke, dass die Augen weniger gut entdeckt werden können. Der gestreifte Schwanz könnte dazu gedient haben, Angreifer zu verwirren. Der etwa 1,2 Meter große Sinosauropteryx lebte vor etwa 130 Millionen Jahren und wurde in der sogenannten Jehol-Gruppe, einer Region im Nordosten Chinas, entdeckt.

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Quelle:
SZ vom 27.10.2017 / dpa
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