Paläontologie:Boxender Terror-Vogel

Andalgalornis war vor 60 Millionen Jahren ein gefürchteter Jäger in Südamerika. Der Urzeit-Kranich war bis zu 1,40 Meter groß und attackierte seine Beute wie ein Boxer.

Britta Verlinden

Andalgalornis war offenbar ein gefürchteter Jäger. Der bis zu 1,40 Meter große Riesenkranich lebte vor ungefähr 60 Millionen Jahren in Südamerika. Ein internationales Forscherteam hat nun den Schädelknochen des Urzeitvogels per Computertomographie genauer vermessen (PloS One, online).

Andalgalornis

Ein fossiler Schädel eines "Terrorvogels" liegt hier zum Größenvergleich neben einem menschlichen Schädel.

(Foto: dpa)

Das am Boden lebende Raubtier, das zu den sogenannten Terrorvögeln zählt, konnte zwar nicht fliegen - aber dafür so etwas wie boxen. Wie die Wissenschaftler berichten, konnte Andalgalornis mit seiner gekrümmten Schnabelspitze kräftig zubeißen.

Anders als andere damals und heute lebende Vögel war er jedoch kaum dazu in der Lage, seinen großen Kopf hin und her zu bewegen. So standen ihm vermutlich nur zwei Jagdmethoden zur Verfügung:

Er konnte entweder kleinere Tiere fressen, die sich in einem Happen verspeisen ließen. Oder er attackierte seine Opfer immer wieder mit dem Schnabel mit einer Art Angriff-und-Rückzug-Strategie - wie ein Boxer, der zum Schlag ausholt und sich gleich wieder zurückzieht.

Ein Opfer zu greifen und zu schütteln, war dem Vogel hingegen nicht möglich. Sein starrer Schädel hätte dieser Belastung kaum standgehalten.

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